Sonntag, 28. Februar 2010

Corcovado

Nach dem ganzen Stress mit der Passgeschchichte haben wir, vor allem ich, entschieden uns die Laune nicht versauen zu lassen und die Tage im Drake Bay in vollen Zügen zu genießen.

Da wir das erste Boot wegen meiner Rumtelefoniererei verpasst haben, kamen wir erst mit dem nächsten Boot um 16:30 aus Sierpe los. Das Boot braucht bis zum Hotel in etwa eineinhalb Stunden. Während wir also auf dem Weg waren, ist es schon so langsam dunkel geworden, was eine super Stimmung auf den Mangrovenwald, der die Ufer bis zur Mündung ins Meer ziert, gezaubert hat. Im Dunkeln im Hotel angekommen gab's Essen, das wir nach dem ganzen Stress schon sehr stark herbeigesehnt hatten.

Eigentlich hatten wir vor, so früh wie möglich aufzustehen, um möglichst viel Sonne abzubekommen. Der Ausflug auf die Isla del Caño stand nämlich erst für den Freitag an. Leider hat es wie wie beide aufgewacht sind ziemlich stark geregnet, so dass wir beschlossen haben noch ein bisschen weiterzuschlafen. Als sie uns zum Frühstück geeckt haben, war es schon kurz vor neun und der Regen hatte zumindest nachgelassen.

Nach dem Frühstück sind wir mit der Hoffnung, die Sonne würde doch noch rauskommen, an den einsamen Strand runtergegangen. Dieses Risiko wurde dann auch belohnt und wir haben eine ordentliche Portion Sonne abbekommen. Der Nachmittag hingegen verlief dann weniger sonnig, worüber wir aber im Nachhinein ganz froh waren, wir hatten nämlich schon genug an unseren Sonnenbränden vom Vormittag zu leiden.

Auch der nächste Tag konnte nicht gerade mit seinem Wetter glänzen, das man leider wied als recht bescheiden beschreiben muss. Dafür hielt dieser Freitag ein paar Andere Besondeheiten für uns bereit. Schon auf dem Hinweg zur Insel mit dem Boot entdeckten wir eine Walmama mit ihrem Baby, die sich auf etwa halber Strecke zur Insel rumtrieben. Nur ein paar Minuten nachn der Walsichtung, machte uns der Guide auf eine Gruppe von Delfinen aufmerksam die fröhlich ein paar Meter neben dem Boot dahingeiteten. Einer hat dann der ganzen Gruppe (2 Ticos, 2 Kanadier, ein Ami und wir) dann ein Raunen entlockt, als er einen filmreifen Sprung aus dem Wasser hinlegte. Sowas hatte ich in freier Wildbahn noch nie zu Sehen bekommen. Auch die beiden anschließenden Schnorchelgänge waren recht fischreich und Einer der an der Insel ansässigen Haie hat sich seinen Auftritt auch nicht nehmen lassen. Wie hatten Glück, die Tour am Freitag machen zu dürfen, im Hotel hätten wir uns bei den Regenschauern nämlch sicherlich ziemlich gelangweilt.

Am Samstag wart dann ach schon Abreisetag und wir kamen nach einer, diesmal ruhigen, Busfahrt um kurz nach drei in San José an, wo uns der Randall und die Fahmidait dem Taxi abgeholt haben.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Unerfreuliches Kapitel

nach dem Zwischenstop in Palmares sind wir am Dienstag nach San José gefahren, haben unsere Rucksäcke im Hostel untergestellt und uns die Stadt ein bisschen angeschaut. San José kann ja nicht gerade begeistern aber wir wollten sowieso am nächsten Tag gleich weiter nach Corcovado.


Am Abend vor der Abfahrt sind wir dann noch mim Randall und ein paar anderen ACI-Leuten ein bisschen was trinken gegangen. Da unser Bus nach Palmar aber um 5 Uhr ging, haben wir versucht einigermaßen zeitig ins Bett zu kommen.

Noch vor Sonnenaufgang haben wir also San José verlassen. Bis zum Zwischenstop in San Isidro bzw. Buenos Aires haben wir quasi durchgeschlafen. Nach dem Frühstück dort hab ich die Bücher rausgeholt und den kleinen Rucksack im Gepäckfach verstaut. Mittlerweile hatte sich der Bus bis auf den letzten Stehplatz im Gang gefüllt, so gab es wohl einen Moment in dem ich in mein Buch vertieft nicht aufmerksam war und schon wer der Rucksack weg.

Wirklich unerfreulich wird das Kapitel nun, weil mein Reisepass in dem Rucksack war. Eigentlich weiß man, und auch ich, es ja besser und trägt den Pass möglichst am Körper. Auch die Sicherheitsinstruktionen bei ACI haben das Thema ausführlich behandelt und der Carlos hat immer wieder vor den Dieben und "Ladrones" gewarnt.

Dank meiner Naivität und Unachtsamkeit bin ich also nun meinen schönen Rucksack, den Reisepass, die Kamera, die Regenjacke und noch ein paar Kleinigkeiten los. Neben dem Reisepass ist natürlich die Kamera sehr schade, da es so keine Bilder von Corcovado geben wird. Auch Veris neue Trekkinghose kann sie nun leider nur noch in der kurzen Variante benutzen.

In diesem Monatsbericht hab ich ja schon von unseren Plänen erzählt, nach Miami zu fliegen. Das könnten natürlich jetzt ein Problem werden. Ich habe selbstverständlich sofort bei der deutschen Botschaft angerufen un einen vorläufigen Reisepass beantragt. Auch wenn ich den recht schnell bekomme, ist er nicht maschinenlesbar, was ein Visum zur Einreise in die USA nötig macht. Hier wird die Sache dann natürlich wirklich kompliziert.

Um den Termin für das Visum ausmachen zu können, muss man erst für 14$ einen PIN kaufen und kann dann 5 Minuten mit einem Angestelltem der Botschaft telefonieren. Der Termin kann außerdem erst beantragt werden, wenn man den vorläufigen Pass hat. Bis das Visum dann erteilt wird kann es sicherlich auch noch mal einen Tag dauern. Da sich der Carlos und ich aber schon so auf unseren Amerikatrip gefreut haben, werd ich aber auf jeden Fall versuhen das Visum irgendwie zu bekommen.

Alles in Allem äußerst ärgerlich, aber anscheinend muss man manche Erfahrungen einfach doch persönlich machen. Ich versuche mir meine Laune nicht allzu sehr vermiesen zu lassen und die drei Tage in Corcovado trotzdem zu genießen.

Dienstag, 23. Februar 2010

Der Zwischenstop

Nach einer Woche auf Reisen haben wir Pilar und Carlos am Samstag in Puntarenas getroffen. Die Banda Juvenil de Palmares hatte einen Auftritt beim Carneval der den Höhepunkt der Fiestas von Puntarenas bildet. Da sie schon als 5 Gruppe dran waren, waren wir um ca. 9 Uhr schon auf dem Heimweg nach Palmares. Auf dem Weg mussten wir natürlich noch einen der leckeren und äußerst frischen Fische, die man an der Pazifikküste bekommt, essen.


Den Rest des Weges haben wir natürlich über die neu gebaute Straße von Caldera aus genommen, In Atenas sind wir runter und waren keine 300 Meter gefahren, als dem Carlos ein Hund vors Auto gelaufen ist. Es hat ganzschön gescheppert und eigentlich war klar, dass der Hund das nicht überlebt haben konnte. Nach 4-5 Kilometern sprang dann die Anzeige vom Auto an, wir sollten sofort stehnbleiben und den Wagen in eine Werkstatt schaffen.

Als ich den Schaden an der Stoßstange dann ein bisshen genauer beäugen wollte, kamen mir aus dem Kühlereinlass zwei Hinterfüße entgegen. Der Hund war also wirklich hinter der Front stecken geblieben... Der Carlos hat also den Can und einen Abschleppwagen herbeordert. Noch vor dem Can kam ein junges Pärchen und nachdem er sie abgeliefert hatte wurde er neugierig und nahm die ganze Angelegenheit ein bisschen genauer unter Betracht. Nach ein paar Sekunden sagte er nur: "Der lebt!" Das wollte natürlich erst mal keiner glauben, es stellte sich aber raus, dass er Recht behalten sollte.

Als der Can eingetroffen ist, haben er und der Pablo also erstmal den Hund aus dem Auto gezogen und ihn dann mit unserem Gepäck und den Anderen mit nach Hause genommen. Wir haben noch auf den Abschleppwagen gewartet und sind dann etwa 20 Minuten später um halb eins endlich angekommen. Der Hund hat dann die Nacht bei uns im Haus verbracht, die Verletzungen waren aber zu schwerwiegend. Er musste also leider am nächsten Tag eingeschläfert werden, worauf wir ihn in Madre Verde an einem ruhigen Örtchen vergraben haben.

Am Sonntag haben wir dann noch einen kleinen Palmaresrundgang gemacht und Abends mit den Leuten ein bisschen im Park geratscht. Außerdem bin ich das erste Mal dazu gekommen, mir ein bisschen was von Olympia auf NBC anzuschaun. Die Spiele dieses Jahr sind wirklich ziemlich an mir vorbeigegangen...

Am Montag haben wir den Musas, einem Naturachwimmbad in San Ramón einen Besuch abgestattet, da dieses aber leider geschlossen war, mussten wir unverrichteter Dinge wieder abreisen.

Nach dem Frühstück am Dienstag ging's dann in aller Ruhe weiter nach San José

Samstag, 20. Februar 2010

Von Monteverde nach Montezuma

Nach unserem Aufenthalt in La Fortuna haben wir uns aufgemacht in noch höhere Gefilde, nach Monteverde. Auf 1500 Meter gelegen wird's dort schon ziemlich kalt. Gleich nach unserer Ankunft mit dem Jeep-Boat-Jeep Trip haben wir die zwei verbleibenden Stunden genutzt um uns ein bisschen im Neelwald umzuschauen.


Da der Großteil der Touristengruppen schon wieder in ihren Hotels war, waren wir ziemlich allein unterwegs. So hatten wir auch das Glück, ein paar Nasenbären mitten auf dem Weg anzutreffen. Auch ein paar Nebelschwadeb sind durchgezogen, der Nebelwald hat also seinem Namen alle Ehre gemacht.

Nachdem wir beide das kalte Wetter langsam überdrüssig verworfen waren, haben wir gleich am nächsten Tag den ersten Bus um 5:30 nach Puntarenas genommen. Von dort ging's direkt weiter auf der Fähre bis nach Paquera und dann nach Montezuma.

Vom Zentrum aus hatten wir noch einen 30-minütigen Fußweg vor uns, weshalb wir uns erstmal die letze kalte Cola für die nähhsten beiden Tage gekauft. Zwar waren wur grade erst aus dem kalten Monteverde angekomen, aber die Temperaturen sind uns so natürlch erst recht unertragbar vorgekommen.

Nach einer guten halben Stunde am Strand entlang, sind wir am Play Grande angekommen, wo das Projekt vom Lukas, einem deutschen Freiwilligen bei ACI, seine Zelte aufgeschlagen hat. Entgegen aller Absprachen und meiner Erwartung war weder der Lukas noch sein Chef da und we mussten uns erstmal mit den weiter Freiwilligen zufrieden geben. Obwohl es wohl einige Probleme gab und der Lukas deshalb in Zwangsurlaub geschickt worden war, war sein Chef so nett, uns zwei Tage dort schlafen zu lassen.

Das Projekt ist wirklich traumhaft gelegen, an einem langen weißen Sandstrand mit Palmen an dem am Tag vielleicht 20 Leute vorbeikommen. Es besteht aus einem Matrazenlager auf Stelzen mit Wohn- & Essbereich darunter für die Freiwliigen, einer Küche, einem Häuschen für den Chef, einem Gewächshaus und der Hetchery, wo die Schildkröteneier aufbewahrt und vor Fressfeinden geschützt werden.

Das Wetter war wirklich super, so dass es auch kein Problem war, dass die Veri im Zelt, sogar mit Matraze, und ich in der Hängematte schlafen musste. Die ungefähr 15 Freiwilligen waren alle wirklich sehr nett und wir haben uns super verstanden und da es keinen Strom gab, hat man eben Abends zusammen bei Kerzenschein gelesen, Uno gespielt oder geratscht. Während wir zwei Tage einfach nur Faul am Stran gelegen sind, hab ich geschätzte 500 Seiten gelesen und den Rest geschlafen. Mit dem super Essen, das immer eine einheimische Freiwillige gekocht hat, waren es zwei äußerst chillige Tage.

Da wir uns, bevor wir nach Puntarenas zurück wollten um Fabis Umzug zu sehen, noch den Wasserfall anschauen wollten, haben wir die dritte Nacht im Zentrum von Montezuma verbracht. Dort ist zwar die ganze Naht ordentlich was los, wir waren aber vom erneuten Marschieren so müde, dass wir recht zügig ins Bett gefallen sind.

Nach dem Besuch am Wasserfall haben wir dann den Bus um halb 1 nach Paquera genommen und sind dort wieder auf die Fähre gestiegen nach Puntarenas.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Der 18. / 6

so, nach knappen 250 gelesenen Seiten heute, muss ich doch noch ein paar Zeilen selbst zustande bringen. Schließlich ist schon wieder der 18te und so wird mein monatlicher Eintrag fällig!

Die Sprache:

Meine Fortschritte mit dem Rollen des "r"s sind zwar eher von bescheidener Natur, aber immerhin sind sie überhaupt zu erkennen. So wie ich mich kenne, platzt irgendwann der Knoten und dann ist auch dieses Problem aus der Welt geschafft.

Erfreuliche Erfahrungen mache ich diese Wochen immer wieder, da ich ja viel mit neuen Leuten in Verbindung komme. Nach ein paar Sätzen fragen sie mich oft, wie lange ich denn schon hier bin und wie ich so schnell Spanisch gelernt habe. Anscheinend hat sich auch der Ticodialekt schon ziemlich festgesetzt... Das sagt zum Rinen der Carlos und zum Anderen auch viele andere Leute die meinen man merkt sofort, dass ich mein Spanisch hauptsächlich hier gelernt habe.

Die Arbeit:

Mit erhöhtem Einsatz und der etwas häufigeren Anwesenheit von der Pamela haben wir die letzten Wochen vor meinem längeren Urlaub nochmal vernünftig angepackt. Jetzt ist der Schmetterlingsgarten so weit vorbereitet, dass wir die Arbeit nach den Ferien aufnehmen können und auch der Vivero hat einen Haufen neuer Pflanzen die, gut gegossen, auch brav gedeihen. Sonst ist Arbeit für die nächsten Wochen erstmal kein Thema, es gilt schließlich, den Urlaub zu genießen.

Das Reisen:

Über den Reiseverlauf des großen Urlaubs, halte ich euch ja auf dem Laufenden. Rückblickend bleibt also nur das Seminar in Esparza in Erinnerung zu rufen.

Die Ausschau hat da schon ein bisschen mehr Neues zu bieten. Erstmal bleiben uns ja noch zwei Wochen Urlaub in Corcovado und an der Karibikküste. Am 4. März geht's dann für uns alle nach Amerika, die Veri macht sich auf den Heimweg über New York und wir machen Kurzurlaub in Miami... Ja ihr hab richtig gelesen, der Carlos hat mit seinen übergebliebenen Meilen für Pilar, Fabi und mich einen Flug nach Miami spendiert und so werden wir uns für ein verlängertes Wochenede den Gringos einen Besuch abstatten.

Dienstag, 16. Februar 2010

La Fortuna

All das Daumendrücken hat leider nicht allzu viel gebracht, die Veri ist nach einer weiteren Nacht in Houston erst am Freitagabend in San José angekommen. Wir haben also quasi schon zwei Tage verloren gehabt und haben uns so nach einem Besuch in Madre Verde gleich am Samstag aufgemacht.

Gleich als Erstes ging's nach La Fortuna, dem Ort am beeindruckenden Vulkan Arenal. Leider hat sich der costa-ricanische Sommer die letzten Tage nicht so gnädig gezeigt. Weil die ganze Zeitbewölkt war, blieb uns der Blick aufsen Vulkan leider verwehrt.

Wir haben natürlich das Beste aus unserem Aufenthalt gemacht und sind am Sonntag gleich mim Radl zu einem Wasserfall gefahren. Die Anfahrt war mit einer Stunde Begauffahrt allerdings ncht ganz ohne. Auf den Aufstieg zum, vom Papa empfohlenen Kratersee mussten wir leider verzichten, weil wir schon ein bisschen spät dran waren und die Veri natürlch noch ein bisschen von der anstrengenden Reise geschafft war. Der Wasserfall war den Besuch aber auf jeden Fall wert.

Der Montag war dannvon dem Ereignis gekrönt auf das ich schon seit ein paar Wochen hingefiebert hab, dem Rafting. Nachdem die Mama und ich letztes Jahr eine Tour der Stufe 3-4 gemacht haben, musste es diesesmal natürlich schon eine Stufe 4 sein. Es ging also mit einem amerikanischen Pärchen, davon sind hier erwartungsgemäß ein Haufen unterwegs, auf den Río Toro. Der Guide war super und die Tour wirklich aktiongeladen, weshalb wir uns am Abend gleich noch in den heißen Quellen des Baldihotels entspannen mussten.

Heute früh ging's dann weiter nach Monteverde, wo wir nur schnell nachmittags dem Nebelwaldreservat einen Besuch abgestattet haben und morgen schon weiter in Richtung Montezuma fahren. So langsam habenwir das durchgehend eher kalte Wetter satt und freuen uns scho sehr auf Sonne, Strand und Meer.

Ich muss schon zugeben, dass es ein komischen Gefühl ist nach fast sechs Monaten nun wieder längere Zeit als Tourist unterwegs zu sein, ich werde grundsätzlich auf Englisch angesprochen, was ich aber erfolgreich abzuwehren weiß. Nach ein paar Sätzen merken die Leute schnell, dass ich mein Spanisch hier gelernt habe und sie werden sehr viel offener. Beim ein oder anderen Taxifahrer ist da schon mal ein kleiner Rabatt drin und aus Palmares zu sein führt immer zu recht freudigen Reaktionen und wohl auch Erinnerungen bei den Leuten. Für die ist es sicher auch erfrischend, mal einen Touristen kennenzulernen der sich nicht beschwer bloß weil sie kein perfektes Englisch sprechen.

Ich freu mich nun also schon das Projekt vom Lukas in Montezuma kennenzulernen und melde mich dann wieder, wenn wir gerade unseren Zwischenstop in Palmares machen.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Abwarten…

Eigentlich dachte ich, der nächste Bericht würde schon ein erster Reisebericht werden. Vielleicht aus La Fortuna und ich könnte über den wahnsinnig tollen Eiskaffee schwärmen. Naja nun haben mir die Umstände doch noch einen kleinen Eintrag von zuhause aus erlaubt, die arme Veri sitzt nämlich in London fest. So sehr ich auch den Schnee vermisse und ihn liebe, hätte er doch nicht gerade heute in New York so stark fallen müssen. Schon komisch, überall hat's Schnee in Hülle und Fülle, nur in Vancouver kommen die Kirschblüten raus und sie müssen den Schnee mit Trucks anschleppen.

In der Aussicht auf die dreiwöchigen Ferien, hab ich die letzten Tage nochmal richtig angepackt, um die angefangenen Projekte vor der Pause noch zu beenden. Die Straße ist gut befahrbar, auch wenn dort noch ein Haufen Arbeit fehlt, der Brunnen im Mariposario ist jetzt vernünftig angeschlossen, es kann also problemlos gegossen werden und die Kletterpflanzen haben ein neues Gestell bekommen. Unser Pärchen ist immer noch munter und lebt nun schon länger als einen Monat, was eher ungewöhnlich ist.

Trotz allem fehlt noch ein Haufen an Arbeiten, die ich in einer Liste zusammengestellt hab, um eine Übersicht zu haben. Außerdem können wir dann immer abhaken, so sieht man sehr schön den Fortschritt was ja bekanntlich sehr stark motiviert. Am Freitag waren wir im INBioParque, der neben vielem Anderem auch einen wunderschönen Schmetterlingsgarten hat. Da haben wir, die Pamela und ich, uns einen Haufen Ideen geholt und mal gesehen wie viel Arbeit noch fehlt. Allerdings wurde uns auch wieder klar, dass es sich wirklich lohnt das ganze vernünftig anzupacken.

Gleich die konkreten Tips beachtend, bin ich heute dann gleich auf Insektensuche gegangen, denen allen unser liebes Heliconius-Pärchen als Leckerbissen gelten könnte. Was man nicht so alles findet, wenn man mal bewusst hinschaut, zum Beispiel die neue Mitarbeiterin der Woche. Leider hat die schon nach so kurzer Zeit den wunderschönen Vertreter der Tukane abgelöst, steht diesem aber zum Glück in nichts nach!

Wir hoffen alle, dass die Veri morgen Abend kommt und wir uns am Wochenende aufmachen können Richtung Urwald, Strand, Sonne und Meer! Ich drücke ganz fest die Daumen…

Sonntag, 7. Februar 2010

Die Wahlen

Nach 1990 war es heute das zweite Mal an der Zeit den Nobelpreisträger Óscar Arias als Präsident von Costa Rica abzulösen. Seit Beginn dieses Jahres waren die Werbepausen von den Parteispots überlaufen und auch die Lautsprecherautos haben von Möbelwerbung auf Aufrufe zur Wahl eines bestimmten Kandidaten umgesattelt.

Die wichtigsten Kandidaten waren Laura Chinchilla (Partei von Óscar Arias, mitte-rechts), Ótton Solis (mitte bis links), Otto Guevara (rechts) und Luis Fishman, von dem keiner so recht weiß/wusste was er eigentlich will. Man muss kurz anmerken, dass die politischen Richtungen sich hier vor allem über die wirtschaftliche Ausrichtung definieren. Eine nationalistische Ausrichtung haben hier schließlich alle Parteien und auch ein Großteil der Bevölkerung. Ein wichtiger Diskussionspunkt war hier auch wieder das Freihandelsabkommen von 2007, über das ich dringend auch noch einen Artikel schreiben muss.

Was die Diskussionen hier sehr emotional macht ist, dass hier keiner wirklich Wert auf die Geheimhaltung dessen legt, für wen er stimmt. Da haben mich alle ein bisschen verdutzt angeschaut, als ich ihnen erzählt habe, dass ich bloß von einigen wenigen Freunden weiß bzw. abschätzen kann wen oder welche Partei sie wählen. In meinem Freundeskreis waren sowohl Laura- als auch Otton-Anhänger vertreten und die letzten Wochen wurde wirklich viel und heftig diskutiert. Aufgefallen ist mir, dass viele sehr stark von den Eltern beeinflusst sind. Das muss in Deutschland nicht unbedingt anders sein, aber es fällt (mir) bei weitem nicht so sehr auf.

Im Moment sind 84% der Stimmen ausgezählt und das Ergebnis ist ziemlich eindeutig. Mit 46,8% ist Laura die deutliche Gewinnerin und wird damit die erste Präsidentin von Costa Rica werden. Ótton (25,1%), Otto (20,9%) und Fishman (3,9%) müssen sich deutlich geschlagen geben. Bin schon gespannt was Arelis und Albaro, beides starke Óttonanhänger, zum Ausgang der Wahlen sagen.

Der Präsident wir hier in Costa Rica direkt gewählt, das Parlament nach Prozenten vergeben genauso wie die Stadträte, im Gegensatz zu Deutschland werden also alle Ebenen am selben Tag gewählt. Auch bei der Wahl aus dem Ausland gibt es einen gravierenden Unterschied. Ticos im Ausland haben – noch – keine Möglichkeit zu wählen, sie können zwar ihre Stimme in der Botschaft abgeben, diese wird aber nicht gezählt. Die Zahlen werden im Nachhinein veröffentlich um einen Anhaltspunkt zu geben. Das lehrt einen, die Möglichkeit zur Briefwahl hier in Deutschland zu schätzen.

Die Wahlbeteiligung liegt bei knappen 70%, also trotz der emotionalen Debatte doch etwas niedriger als in Deutschland. Wäre interessant zu wissen, welchen Anteil die Ticos im Ausland ausmachen.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Das verliebte Pärchen

Nach längerer Zeit will ich meine Leser heute mal wieder auf den neusten Stand bringen, was die Arbeit in Madre Verde angeht.

Mittlerweile sind die Mexikanerinnen mit dem Zählen und Ausmessen aller Bäume fertig und helfen so auch, die beiden Wochen die ihnen noch bleiben, bei der alltäglichen Arbeit mit. Außerdem haben wir im Moment eine Amerikanerin als Freiwillige, genug Hände die anpacken sind also vorhanden und auch die Pamela, die Biologiestudentin aus Palmares, lässt sich wieder öfters blicken. Während ich also über zwei Wochen hinweg quasi nur an der Straße gearbeitet hab, die mir übrigens sehr gut gelungen ist, hat sich im Schmetterlingsgarten so einiges getan.

Das letzte Mal das wir dort Unkraut gejätet haben ist sicherlich schon 3 Monate her, es war mittlerweile also schon wieder ein bisschen zugewachsen. Es wurde also mal wieder richtig sauber gemacht und die Mädls haben ordentlich Blumen aus dem ganzen Reservat gesammelt und eingesetzt. Auch bei Wirtspflanzen haben wir nochmal ein bisschen aufgestockt, es bleibt also erst mal zu hoffen, dass möglichst viele Pflanzen angehen. All die Pflanzen die wir schon vor einem Monat gepflanzt haben kriegen mittlerweile ihre ersten Blüten und so liefert das Mariposario mittlerweile ein recht nettes Bild. Auch die letzten Löcher aus dem Netz sind verschwunden und die Sprinkler funktionieren.

Blumen, Wirtspflanzen, Wasser und ein lückenloses Netz… alles ganz schön, aber da fehlt doch was!? Richtig, die eigentlichen Bewohner. Auch ich konnte mich da nicht mehr länger gedulden und so ist mittlerweile seit drei Wochen ein Heleconius-Pärchen (Beispiel) im Schmetterlingsgarten anzutreffen. Die beiden sind auch recht fleißig und haben schon die ersten Eier in die Wirtspflanzen gelegt. Mit dem eigentlichen Betrieb der ganzen Anlage (Eier abnehmen und Larven füttern) werd ich aber erst nach meinem Urlaub anfangen, das muss nämlich täglich und sorgfältig gemacht werden.

Neben dem Mariposario hat sich auch im Garten für die medizinischen Pflanzen einiges getan. Nachdem mittlerweile regelmäßig gegossen wird sind die Pflanzen wirklich emporgeschnellt und auch ein paar neue Pflanzen haben wir schon von einem Händler hier im Zentrum geschenkt bekommen, aber noch nicht eingesetzt. Außerdem hab ich mir ein paar Tomatenpflänzlein mitgenommen, die hier am Straßenrand wachsen und sie in einer der Lagunen gesetzt. So wie die sich mittlerweile gemausert haben, würde der Papa vor Neid ziemlich verblassen! Wenn wir jetzt also noch die neuen Pflanzen einsetzten und die schon fertig vorbereiteten Schilder anbringen, kann sich die ganze Sache wirklich schon gut sehen lassen. Mal schauen wann ich dann die erste Aloe Vera-Creme herstellen kann J

Für eine Präsentation die ich für ACI gemacht hab, hab ich außerdem einen Haufen neue Fotos geschossen, es lohnt sich also auf jeden Fall mal wieder bei http://picasaweb.google.com/willi.stepp/ reinzuschauen!

Morgen fahren wir – hoffentlich – nach Heredia um ein professionell geführtes Mariposario anzuschauen, das wird sicherlich sehr spannend! Bei Gelegenheit gibt's den nächsten Eintrag über die Wahlen, die am Sonntag stattfinden und innerhalb von 6 Tagen kommt dann schon die Veri JJJ

 

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