Gute 30 Grad, strahlender Sonnenschein, kurze Hosen und auch den Regenschirm kann man mittlerweile guten Gewissens zuhause lassen…. für uns Deutsche nicht gerade gewöhnliche Voraussetzungen für ein Weihnachtsfest. Trotzdem ist heute der 25. Dezember und so wünsch ich euch, meinen Lesern, frohe Weihnachten. Bevor ich ein bisschen erzähl, wie der Heilige Abend so für mich abgelaufen ist, will ich erst einen Gedanken loswerden der mir die letzten Tage gekommen ist.
Wie auch in Deutschland war die letzten drei Tage das Fernsehprogramm voll von Weihnachtsfilmen, auf jedem Sender sind die Bäume weiß und der Weihnachtsmann fliegt über vereiste Seen. Selbst wenn man nur die "christliche Welt" nimmt, lebt wohl doch der Großteil der Menschen in einem zumindest ähnlichen Klima wie hier in Costa Rica. Sollte es da nicht genauso viele Filme geben in denen Santa Claus über grüne Landschaften fliegt und unter seinem roten Mantel und dem dicken Bart ordentlich schwitzt? In der Kälte macht man sich darum sicher eher weniger Gedanken, ich finde aber man sieht daran sehr schön, wie sehr das allgemeine Weihnachtsbild von Amerika und Westeuropa aus geprägt ist. Vielleicht ein kleiner Denkanstoß aus der Hitze für all die Frierenden unter euch.
Jetzt also doch noch ein paar Worte dazu, wie ich die letzte Woche hier verlebt hab. Montag bis Mittwoch war ich noch ganz fleißig am arbeiten und die Fortschritte im Schmetterlingsgarten können sich wirklich sehen lassen. Auch ohne unser Zutun, haben sich auch schon die ersten Raupen schon mit unseren Wirtspflanzen die Bäuche vollgeschlagen. (Raupe) Zum 23. hatten wir dann auch noch einen bisschen außergewöhnlicheren Besuch, ein wirklich schöner Leguan hat uns einen Besuch abgestattet. (Leguan) Hatte also eine wirklich nette Arbeitswoche in die außerdem noch die Jahresabschlussfeier von Merecumbé, der Tanzschule, gefallen ist. Leider hat ein Treffen mit der Belgierin aus San Ramón nicht geklappt und auch aus meinem Kurs ist keiner aufgetaucht, da es aber bei so einer Veranstaltung immer mehr tanzwillige Frauen als Männer gibt, bin ich nicht lange allein rumgestanden ;)
Am 24ten wurde mal richtig ausgeschlafen, ohne Eltern verschieben sich auch die Essenszeiten ein bisschen… Der Anruf von zuhause hat mich also um kurz vor 10 aus dem Schlaf gerissen. Nach dem kleinen Skypetelefonat, dieses Mal auch wieder mit Oma & Opa, sind wir, die Alejandra die Fabi und ich, ins Zentrum letzte Einkäufe machen gegangen. Bei uns waren die letzten Weihnachtseinkäufe dieses Jahr ja gleich für drei weitere Feiertage zu machen, ganz so dringend hatten's wir nicht… heute waren schon alle Läden wieder geöffnet. Wieder zuhause haben wir mit dem Kochen begonnen, ja ihr habt richtig gelesen, WIR haben gekocht. Auch wenn ich eher die Hilfstätigkeiten übernommen hab war es doch super endlich überhaupt mal was machen zu dürfen. Gegen halb fünf haben wir dann nochmal eine kleine Videokonferenz mit Planegg gestartet, schließlich waren ja die Gasteltern mit Quique und Reisebegleitung bei uns zu gast. Bei 12 Personen die wild durcheinander reden, haben sich die Grenzen von Skype aber doch so langsam gezeigt, trotzdem war's nett alle zusammen zu sehen.
Zum Abendessen sind dann die Chris und der Marco aus Escazú gekommen und wir haben mit ein paar Bier unsere leckere, wenn auch nicht gerade italienische, Lasagne gegessen. Schon lustig Weihnachten mit einem Haufen fast Gleichaltriger zu verbringen anstatt mit Eltern und Großeltern, wirklich eine nette Erfahrung. Mit dem José Fabian, dem Sohn von der Christina hatten wir ja dann doch noch einen Christkindgläubigen im Haus. Es gab also eine kleine inszenierte Bescherung und ich hab mich sehr über die zwei T-Shirts, das Buch und das Shampoo gefreut. Danach ging's dann gegen Mitternacht relativ schnell ins Bett.
Den heutigen 25ten haben wir dann hauptsächlich damit verbracht, all die neuen Spielzeuge vom Fabian auszuprobieren und die Reste von Gestern zu essen. Allgemein war es also auf jeden Fall ein außergewöhnliches Weihnachtsfest für mich, das ich auf jeden Fall sehr genossen habe.