Samstag, 26. Dezember 2009

Feliz Navidad

Gute 30 Grad, strahlender Sonnenschein, kurze Hosen und auch den Regenschirm kann man mittlerweile guten Gewissens zuhause lassen…. für uns Deutsche nicht gerade gewöhnliche Voraussetzungen für ein Weihnachtsfest. Trotzdem ist heute der 25. Dezember und so wünsch ich euch, meinen Lesern, frohe Weihnachten. Bevor ich ein bisschen erzähl, wie der Heilige Abend so für mich abgelaufen ist, will ich erst einen Gedanken loswerden der mir die letzten Tage gekommen ist.

Wie auch in Deutschland war die letzten drei Tage das Fernsehprogramm voll von Weihnachtsfilmen, auf jedem Sender sind die Bäume weiß und der Weihnachtsmann fliegt über vereiste Seen. Selbst wenn man nur die "christliche Welt" nimmt, lebt wohl doch der Großteil der Menschen in einem zumindest ähnlichen Klima wie hier in Costa Rica. Sollte es da nicht genauso viele Filme geben in denen Santa Claus über grüne Landschaften fliegt und unter seinem roten Mantel und dem dicken Bart ordentlich schwitzt? In der Kälte macht man sich darum sicher eher weniger Gedanken, ich finde aber man sieht daran sehr schön, wie sehr das allgemeine Weihnachtsbild von Amerika und Westeuropa aus geprägt ist. Vielleicht ein kleiner Denkanstoß aus der Hitze für all die Frierenden unter euch.

Jetzt also doch noch ein paar Worte dazu, wie ich die letzte Woche hier verlebt hab. Montag bis Mittwoch war ich noch ganz fleißig am arbeiten und die Fortschritte im Schmetterlingsgarten können sich wirklich sehen lassen. Auch ohne unser Zutun, haben sich auch schon die ersten Raupen schon mit unseren Wirtspflanzen die Bäuche vollgeschlagen. (Raupe) Zum 23. hatten wir dann auch noch einen bisschen außergewöhnlicheren Besuch, ein wirklich schöner Leguan hat uns einen Besuch abgestattet. (Leguan) Hatte also eine wirklich nette Arbeitswoche in die außerdem noch die Jahresabschlussfeier von Merecumbé, der Tanzschule, gefallen ist. Leider hat ein Treffen mit der Belgierin aus San Ramón nicht geklappt und auch aus meinem Kurs ist keiner aufgetaucht, da es aber bei so einer Veranstaltung immer mehr tanzwillige Frauen als Männer gibt, bin ich nicht lange allein rumgestanden ;)

Am 24ten wurde mal richtig ausgeschlafen, ohne Eltern verschieben sich auch die Essenszeiten ein bisschen… Der Anruf von zuhause hat mich also um kurz vor 10 aus dem Schlaf gerissen. Nach dem kleinen Skypetelefonat, dieses Mal auch wieder mit Oma & Opa, sind wir, die Alejandra die Fabi und ich, ins Zentrum letzte Einkäufe machen gegangen. Bei uns waren die letzten Weihnachtseinkäufe dieses Jahr ja gleich für drei weitere Feiertage zu machen, ganz so dringend hatten's wir nicht… heute waren schon alle Läden wieder geöffnet. Wieder zuhause haben wir mit dem Kochen begonnen, ja ihr habt richtig gelesen, WIR haben gekocht. Auch wenn ich eher die Hilfstätigkeiten übernommen hab war es doch super endlich überhaupt mal was machen zu dürfen. Gegen halb fünf haben wir dann nochmal eine kleine Videokonferenz mit Planegg gestartet, schließlich waren ja die Gasteltern mit Quique und Reisebegleitung bei uns zu gast. Bei 12 Personen die wild durcheinander reden, haben sich die Grenzen von Skype aber doch so langsam gezeigt, trotzdem war's nett alle zusammen zu sehen.

Zum Abendessen sind dann die Chris und der Marco aus Escazú gekommen und wir haben mit ein paar Bier unsere leckere, wenn auch nicht gerade italienische, Lasagne gegessen. Schon lustig Weihnachten mit einem Haufen fast Gleichaltriger zu verbringen anstatt mit Eltern und Großeltern, wirklich eine nette Erfahrung. Mit dem José Fabian, dem Sohn von der Christina hatten wir ja dann doch noch einen Christkindgläubigen im Haus. Es gab also eine kleine inszenierte Bescherung und ich hab mich sehr über die zwei T-Shirts, das Buch und das Shampoo gefreut. Danach ging's dann gegen Mitternacht relativ schnell ins Bett.

Den heutigen 25ten haben wir dann hauptsächlich damit verbracht, all die neuen Spielzeuge vom Fabian auszuprobieren und die Reste von Gestern zu essen. Allgemein war es also auf jeden Fall ein außergewöhnliches Weihnachtsfest für mich, das ich auf jeden Fall sehr genossen habe.

Montag, 21. Dezember 2009

Kulturschock in vier Phasen

So bevor ich gleich in die Arbeit geh, gibt's einen Link zu einem Artikel der mir gestern aufgefallen ist: http://www.zeit.de/2009/52/C-Studenten-Ausland

Leider ist das mal wieder ein Artikel, bei dem ich beim Durchlesen aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rausgekommen bin. Nur wer wirklich schwere Phasen und Probleme durchmacht, hat einen wirklich interkulturellen Lerneffekt wird da behauptet. Warum sollte der Lernprozess nicht auch ohne dramatische Zwischenfälle und Konfrontationen stattfinden können? Das keiner ein Jahr im Ausland komplett reibungslos übersteht ist klar, reibungslos läuft ein Jahr in der Heimat aber genauso wenig ab. Wenn also die große Krise nicht aufkommt, zeigt das nicht einfach, dass die Verhinderungsstrategien schon sehr weit ausgereift sind und die Vorbereitung gut war?

Auch ohne meinen speziellen Fall diskutieren zu wollen, würd ich mich doch über die ein oder andere Meinung von euch freuen.

Sonntag, 20. Dezember 2009

La licencia de manejar

So vorm Schlafengehen noch ein kleiner Eintrag zu einem Thema das mich hier immer wieder in Staunen versetzt… dem Führerschein. Jetzt bin ich ja in diesem Fall doch ein bisschen ein besonderer Fall, ich versuch trotzdem das ganze möglichst neutral darzustellen J

Der Prozess beginnt hier damit, dass man beim Rathaus eine Lehrgenehmigung beantragt, was eher eine formelle Sache ist und um die 5€ kostet. Mit dieser darf man dann mit mindestens 25 einem Verwandten ab 17 das Fahren beibringen. Zur Verfügung stehen dafür alle öffentlichen Straßen außer den Schnellstraßen, Fahrstunden oder Theorieunterricht ist nicht nötig. Glaubt man gut genug fahren zu können, lässt man ähnlich wie in Deutschland einen Seh- und zusätzlich einen Bluttest machen, wodurch in etwa weitere 10€ anfallen. Wird bestätigt, dass man keine Drogen nimmt und vernünftig sieht beantragt man einen Prüfungstermin und zahlt die Gebühr von knappen 20€. Die Prüfung findet dann 15 Minuten auf einem Fahrplatz statt und 15 Minuten auf den öffentlichen Straßen, laut Erzählungen dauert sie aber kaum mal so lange wie vorgeschrieben. Fährt man einigermaßen, oder übersieht zumindest keine roten Ampeln :D, muss man sich den Führerschein bloß noch beim Rathaus abholen.

Ich denke ich muss die Unterschiede zum deutschen System nicht unbedingt herausarbeiten und es verstehen bei meiner Vorgeschichte alle, wenn ich über diese Erzählungen doch ein bisschen schmunzeln muss. Wenn ich meine Führerschein-Vorgeschichte erzähle ist sie also, noch mehr als daheim, mit einigen Lachern und Kopfschütteln begleitet…

Samstag, 19. Dezember 2009

Der 18./4

Einen Tag zu spät hier der obligatorische Beitrag zum 18. Des Monats …

Die Sprache:

Hier will ich mich mal kurz selbst zitieren: "[…]les ich "Pilares de la Tierra" von Ken Follet, mit fast 1400 Seiten eher ein Projekt für das ganze Jahr" (Willi Stepp vom 18.10.09) …

Naja heute bin ich auf der Heimfahrt auf Seite 1000 angekommen und da ich immer schneller werde, werd ich im Januar wohl schon mit dem Nachfolger anfangen. So kann man sich manchmal selbst unterschätzen… Überschätzt hab ich mich dagegen mit dem "r", mittlerweile bin ich wirklich ein bisschen am verzweifeln. Wenn ich es wenigstens hinbekommen würde vernünftig zu rollen, ohne es gleich im Alltag anwenden zu müssen, wär ich ja schon überglücklich. Aber selbst das macht mir noch riesige Probleme, ich hoffe es reicht einfach weiter ein bisschen zu üben und geduldig zu bleiben. Sonst sprech ich wohl schon einen ziemlich costa-ricanischen Dialekt, sagen zumindest die Mexikanerinnen im Projekt.

Die Arbeit:

Der Schmetterlingsgarten ist mittlerweile dicht, was wirklich eine Geduldsarbeit war und auch die Pflanzen sind schön am Wachsen. Gleich bekomm ich noch ein paar neue Wirtspflanzen vorbeigebracht die ich dann am Montag einsetzen werde, es schaut also ganz gut aus für die Inbetriebnahme im Januar. Außerdem ist das Herbarium mittlerweile bepflanzt und ist uns wirklich gut gelungen, die Mexikanerinnen gießen jeden Tag fleißig und die Pflanzen sind gut angegangen. Bis Silvester werd ich das uralte Tor neu streichen und im Januar steht dann eine größere Aktion im Eingangsbereich des Reservats an. Diesen Monat war Hauptversammlung von Madre Verde und der Vorstand wurde bestätigt, es geht also alles seine mittlerweile gewohnten Wege.

Das Reisen:

Dieser Monat war wirklich Einiges geboten, erst Playa Hermosa, anschließend gleich Tamarindo und letztes Wochenende dann Panama. Diesen Monat werd ich wohl auf Kurztrips beschränken, wobei ein kleiner Trip zum Cerro Escondido Anfang Januar schon fix ist. Außerdem hoff ich noch auf ein Wochenende in Manuel Antonio…

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Panama

Hallo liebe Leser, ich hatte ja wirklich gehofft euch noch gestern über die Panamareise informieren zu können. Nachdem die Rückfahrt aber deutlich länger als erwartet gedauert hat, musste das leider bis heute warten.

Am Samstag hat das Festival de la Luz in San José stattgefunden, ein wirklich riesiger Umzug der live auf zwei Fernsehkanälen übertragen wird. Außerdem ist es ein wichtiges Ereignis für die Bandas aus ganz Costa Rica, weil jedes Jahr eine Jury die Leistungen bewertet und es so quasi als nationaler Wettbewerb angesehen wird. Während fast die ganze Truppe schon mittags losgefahren ist, hat uns Nachzügler ein Bus gegen 8 Uhr nachgefahren. In San José haben wir dann den Rest aufgegabelt, noch schnell ein bisschen was gegessen und dann ging's mit den beiden Busses in Richtung Panama.

Ich glaube ich habe mich schon oft genug über die Busse hier in Costa Rica beschwert… und auch wenn unser Bus Klimaanlage und relativ bequeme Sitze hatte, war der Platz für die Beine doch einfach viel zu klein. Nach etwa acht Stunden Fahrt haben wir die Grenze erreicht und sind auch dank ein paar Vorbereitungen relativ schnell durchgekommen. Von der Grenze aus bis nach Panama City dauert es dann nochmal gute acht Stunden, alles natürlich mit genügend Pinkel- uns Esspausen. Als wir angekommen sind hatte der Umzug schon angefangen und die Palmareños haben sich, aus dem Bus stürmend, hinten angehängt.

Der Zug führte durch die Altstadt von Panama die wirklich ziemlich runtergekommen ist und sogar ein paar Ruinen stehen direkt am Hauptplatz. (Ruine) Der Umzug war eher einer der kürzen Art, am Ziel angekommen hat aber die Perkussion von San Carlos mal wieder gezeigt was sie so drauf haben: Trommler 1
Trommler 2. Nachdem wir auf den Shuttlebus der uns zurück zum Hotel bringen sollte ein bisschen warten mussten hat sich eine kleine Jamsession entwickelt die im nächtlichen Stadtflair wirklich eine tolle Stimmung erzeugt hat.

Der Abend im Hotel hat mich ziemlich an die guten alten Klassenfahrten erinnert… Nachdem wir gegen neun Uhr erfahren haben, dass sie das Festival de la Luz gewonnen hatten, waren alle sehr ausgelassen. Die Party hat sich dann über ein paar Zimmer im ganzen immerhin 12stöckigen Hotel verteilt und es ist doch ein bisschen später bis alle ins Bett gekommen sind. Den nächsten Tag haben wir komplett in der riesigen vor ein paar Jahren gebauten Mall in der Nähe von Panama City verbracht. Nachdem durch den Kanal sehr viel Ware über Panama verschifft wird, ist vor allem Kleidung hier einigermaßen billig und es kommen sehr viele Ausländer nur zum Shoppen hierher. Ich hab mir also mit der Fabi einen gemütlichen Tag mit Kinobesuch und ein bisschen Lädendurchforsten gemacht. Der zweite Abend verlief ähnlich wie der Erste, auch wenn alle schon etwas geschafft waren und sich die Betten so doch ein bisschen früher gefüllt haben.

Am Dienstag haben wir's uns dann bis zur Abfahrt am bzw. im hoteleigenen Pool gemütlich gemacht. Gegen 8 Uhr, nach einem kleinen Zwischenstopp an der Mall für die restlichen Einkäufe, haben wir die Rückfahrt angetreten. Dieses Mal hat der Grenzaufenthalt geschlagene acht Stunden gedauert, die Europäische Union ist wirklich ein Segen! Schon um halb 5 morgens waren fünf Busse an der Grenze, obwohl das Ausreisebüro von Panama erst um 7 wieder aufmacht. Wir haben also erst mal 2 ½ Stunden wartend rumgesessen, zum Glück kann ich ja unter so ziemlich allen Umständen schlafen. Am Ausreiseschalter war dann genau eine Person, was den Prozess nicht unbedingt beschleunigt hat und auch danach haben wir nochmal ein paar Stunden auf die Gepäckkontrolle gewartet. Angekommen in Palmares sind wir dann um kurz nach 8, also geschlagene 24 Stunden nach Abfahrt. Dementsprechend fertig waren die Fabi und ich und wir sind quasi direkt ins Bett gefallen.

Insgesamt hab ich von Panama leider nicht viel gesehen, dafür aber einen Haufen neuer und sehr netter Leute kennengelernt und den Tag mit der Fabi haben wir beide glaub ich auch sehr genossen. Mit den Älteren Leuten aus der Banda werd ich sicher bald mal wieder ein Bierchen trinken gehen und morgen geht's ja schon wieder für einen Kurztrip nach Sarchí. Danach ist dann noch ACI-Weihnachtsfeier, weshalb ich den 18ten-Beitrag auf Samstag verschieben muss. Freu mich über eure Kommentare und wünsch eine nicht allzu stressige letzte Woche vor Weihnachten

Samstag, 12. Dezember 2009

Das Visa und der Mustang

Mein Rucksack ist gepackt und auch die Koffer vom Carlos und der Pilar stehen schon im Gang. Bei mir geht's in knappen zwei Stunden nach Panama und die beiden Anderen sind schon ziemlich aufgeregt wegen ihrem Aufbruch nach Deutschland am Montag. Bevor ich mich also in den Bus hocke, die Fahrt dauert übrigens 16 Stunden, noch ein kurzes Update für meine lieben Leser.

Wie ich ja am Mittwoch schon geschrieben habe, bin ich am Donnerstag nach San José bzw. Guadalupe gefahren, um meinen Reisepass abzuholen der, als einer der Ersten, nach vier Monaten endlich das richtige Visa hat. Die Angelegenheit ist auch, fast ein bisschen überraschend, ohne weitere Zwischenfälle abgelaufen und ich konnte den Reisepass termingerecht bei der Musikschule abliefern. Ein Jurist von der Botschaft von Panama dessen Kids auch in der Banda spielen, schickt die Pässe von allen Reisenden an die Grenze wo sie gleich das Visa verpasst bekommen. So müssen wir uns nicht anstellen, was angeblich gerne mal zwei Stunden dauern kann.

Als ich grade den Pass abgegeben hatte, war der Carlos schon bereit zur Abfahrt nach Escazú. Vielleicht erinnert sich der Ein oder Andere, dass ich von einem Doktor erzählt habe der in Escazú am Berg lebt mit seinen 5 Jeeps und wirklich super kocht. Genau zu diesem Don Mario, ein wirklich netter Kerl, sind wir auch am Donnerstag wieder gefahren und haben noch einen Bekannten vom Carlos mit Tochter mitgenommen. Die Jeepsammlung war ja letztes Mal schon recht beeindruckend, dieses Mal hatte er aber noch eine Neuanschaffung in der Garage stehen. Vor ein paar Wochen war er nämlich in den USA und hat dort einen Ford Mustang Baujahr 65 gefunden, den er sich auch kurzentschlossen gleich gekauft hat. Dem Joe wären wahrscheinlich die Tränen gekommen J

Nachdem der Carlos ein paar Gleise ausgetauscht und der stolze Besitzer die neusten Anschaffungen präsentiert hatte, gab's dann noch ein super Essen. Natürlich selbst gekocht vom Mario, was hier in Costa Rica doch den ein oder anderen Witz provoziert. Geschmeckt hat's auf jeden Fall!

Am Freitag ist dann endlich der Schmetterlingsgarten fertig geworden und jetzt muss wirklich bloß noch ein bisschen gewartet werden, bis die Futterpflanzen für die Larven endlich groß genug geworden sind. Außerdem muss ich mich auch unbedingt noch ein bisschen besser einlesen, obwohl ich über den grundsätzlichen Ablauf schon ganz gut Bescheid weiß. Ich hege also die Hoffnung, dass wir im Januar anfangen können wieder mit dem Mariposarium zu arbeiten. Bis dahin sollen übrigens alle Wasserschläuche ausgetauscht werden, vielleicht erinnert ihr euch ja noch: Bild.

Das alles muss allerdings bis Donnerstag warten, bis dahin bin ich schließlich mit der Banda Juvenil de Palmares in Panama. Auch zum bloggen werd ich in Panama wohl kaum kommen, der nächste Beitrag wird sich also auch etwas verspäten.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

La Policia

Drei Tage weitere Arbeit am Schmetterlingsgarten und das Netz ist immer noch nicht ganz fertig, zieht sich doch alles ein bisschen hin. Nachdem ich Morgen meinen Reisepass aus San José abholen muss, zum Glück endlich mit Visa, wird er auch erst am Freitag fertig. Außerdem hab ich heute von der Arelis eine DVD mit ordentlich Material zum Schmetterlingsfarmen bekommen. Allerdings hab ich noch nicht reingelesen und kann noch nicht viel verzählen, werd also mal kurz einen Blick auf die Blogthemenliste werfen…

Policia, ein sehr eigenes Thema hier in Costa Rica… Fangen wir mal mit dem organisatorischen an. Die Polizei hier ist in streng getrennte Unterbereiche eingeteilt, so gibt es zum Beispiel die Fuerza Publica die dem Ministerio de Seguridad Pública (MSP) unterstellt ist und z.B. für Patrouillen oder öffentliche Veranstaltungen zuständig ist. Die sieht man wirklich viel, mittlerweile auch in der Avenida Central von San José, außerdem sind auffallend viele Frauen darunter.

Neben der Fuerza Publica sieht man in San José auch viele Beamte der Policia Touristica, auch diese sind dem MSP unterstellt und man trifft sie vor allem an touristischen Orten an. Diese müssen Ausländern außerdem helfen, wenn z.B. ihr Ausweis gestohlen wurde und sie sich nicht mehr ausweisen können. In solchen Fällen sind sie verpflichtet ihr Handy zur Verfügung zu stellen und wissen außerdem wie sie zur ihrer Botschaft kommen. Außerdem bekommen sie, laut Carlos, einen extra Kurs zur Stadtorientierung. Wenn man sich also verlaufen hat oder ein Museum, eine Bushaltestation oder Ähnliches sucht, kann man sich an sie wenden. Einfach Leute auf der Straße zu fragen, wird in San José nämlich nicht empfohlen, da man so zu offensichtlich macht, dass man sich nicht auskennt.

Nicht dem MSP sondern dem MOPT (Ministerio de Obras Públicas y Transportes) unterstellt sind die "Traficos", die Verkehrspolizei. Die machen vor allem Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen und das nicht zu knapp… auf der Pista nach San José sieht man eigentlich immer ein oder zwei. Auch die Verkehrskontrollen sind relativ verbreitet und betrifft vor allem Busse, die werden dann einmal durchfilzt und alle Ausweise verlangt, wenn man da als Ausländer kein Visum vorweisen kann, kann man ganzschön Probleme kriegen. Ich wurde auch schon zwei Mal im Bus kontrolliert, aber wir haben ja zum Glück schon seit ein paar Wochen unsere Dokumente die besagen, dass unser Visum schon unterwegs ist.

Außerdem gibt es natürlich noch die Grenzpolizei, eine Küstenwache, eine spezielle Drogenpolizei etc.

Bei den Traficos angekommen, muss man leider auch die unangenehmen Seiten der Polizeiorganisation hier nennen. Es gibt eine zentrale Polizeischule deren Ausbildung Priorität auf Selbstverteidigung, Überwältigung von Tatverdächtigen etc. legt. Nach Erzählungen vom Carlos kann es so vorkommen, dass ein Polizist zum Abschreiben der Daten vom Ausweis mal 10 Minuten braucht und auch die Schrift entspricht dann gerne mal genau der auf dem Ausweis. Da fällt mir immer der Witz über italienische Polizisten ein: "Warum sind in Italien immer zwei Polizisten gemeinsam unterwegs? – Einer kann schreiben, der Andere lesen". (Bernhard, Talla) All die Präsidentschaftskandidaten kündigen hier allerdings Änderungen an, man wird sehen…

Ein weiteres Problem, das meiner Meinung nach auch deshalb entsteht, weil viele Polizisten die Geschwindigkeitskontrollen alleine durchführen, ist die Bestechlichkeit. Viele haben zum Beispiel immer einen 10.000 (ca. 11€) Colón-Schein in der Fahrertür, der wohl auch sehr gerne angenommen wird und ein Ticket lässt sich so unkompliziert umgehen. Daran sind sicherlich auch die relativ niedrigen Gehälter der Beamten schuld, auch die sollen nach den Wahlen angehoben werden, aber auch hier bleibt abzuwarten, ob man sich drauf verlassen kann.

Ich glaube es war in Hamburg, dass die Polizei Opel fährt? Wir haben uns damals ein bisschen lustig drüber gemacht, so ein Dreier-BMW macht doch ein bisschen mehr Respekt, haben wir gescherzt… Naja hier muss man sich teilweise schon wundern, dass die Polizeiautos überhaupt noch von der Stelle kommen. In Palmares gibt es einen Pickup bei dem der Druck schon abgegangen ist, das Logo und der Schriftzug wurden deshalb, wohl mit Pinsel, wieder aufgemalt. Vielleicht hab ich ja mal meine Kamera dabei, wenn ich den "Dienstwagen" irgendwo seh J

Ich werd mir die Polizei auf der Blogthemenliste nochmal ganz am Ende aufschreiben, dann kann ich berichten was sich nach den Wahlen wirklich getan hat.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Cañas und Tragaldabas

Nach dem eher informativen Artikel am Donnerstag heute wieder ein bisschen Erzählung aus dem Alltag.

Wie schon die ganze Woche hab ich auch am Freitag wieder am Netz vom Schmetterlingsgarten gearbeitet. Da unsere Leiter leider nicht ganz für die höchsten Stellen ausreicht, musste ich mich mit einem Seil an der Konstruktion aufhängen, das wäre mit Klettergurt sicherlich deutlich angenehmer gewesen und sah wohl auch ziemlich abenteuerlich aus. Obwohl ich mit der Arbeit diese Woche schon ziemlich voran gekommen bin, fehlen sicherlich noch 2-3 Tage um fertig zu werden. Nette Gesellschaft hatte ich den Tag über auch, es hatte sich nämlich ein kleiner Kolibri ins Mariposarium verirrt und den Ausgang erst am Nachmittag wieder gefunden.

Am Abend hatte die Fabiola einen Auftritt in Cañas beim Lichterfest und da der Carlos schon die ganze Woche Urlaub hatte sind wir auch hingefahren. Von den Umzügen hab ich ja jetzt schon ein paar mitbekommen, dieser war aber doch mal wieder was Besonderes. Als er um halb sieben angefangen hat war's hier natürlich schon dunkel, was eine tolle Atmosphäre erzeugt hat. Wegen dem Auftritt in Panama haben die Palmareños außerdem ein paar neue Stücke einstudiert, darunter auch ein paar Weihnachtsstücke. Trotz knappen 30 Grad sind also das erste Mal sowas wie Weihnachtsgefühle bei mir aufgekommen. Ich hatte gehofft den Cañastrip als Anlass nutzen zu können beim Roberto vorbeizuschauen, dem Gastpapa vom Jonas letztes Jahr, der hatte aber leider keine Zeit und fährt außerdem nächste Woche nach Deutschland.

Nachdem Puntarenas quasi auf unserem Heimweg lag haben wir noch einen kleinen Abstecher in das Lieblingsfischrestaurant vom Carlos gemacht, der sich wirklich gelohnt hat. Ich glaub da muss man sich in München schon ein verdammt gutes Restaurant suchen, damit man einen so tollen, wenn auch einfach zubereiteten, Fisch bekommt. Für die Provinz Puntarenas üblich, gab's zum gebratenen Fisch einfach nur ein paar Limonen und ein paar Stücke Yucca. Der liebe Herr Kempter hätte vor dem ganzen Schwermetall mit dem die Salzwasserfische so "gewürzt" sind sicherlich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, das war's mir aber Wert.

Am Samstag hab ich den letzen Bus nach San José genommen, die Suzie hatte mich nämlich eingeladen mit ins Tragaldabas zu gehen, weil sie am Dienstag Geburtstag hatte. Zwischen 30 unbekannten Leuten hockt man natürlich erst mal ziemlich dumm rum, nach ner halben Stunde ist's mir aber zu blöd geworden und ich hab einfach ein paar Leute angelabert. Ein Glück, dass die Ticos da so offen sind, so is der Abend doch richtig cool geworden. Nach ein paar Stunden Schlaf beim Kou-Jam hab ich dann relativ früh wieder die Heimfahrt angetreten.

Zuhause angekommen musste ich dann die Tortur über mich ergehen lassen, all die Kommentare von meinen lieben Skilehrerkollegen bei Facebook zu lesen. Anscheinend hattet ihr ja alle ein super Wochenende mit fast einem Meter Neuschnee, das tut doch ein bisschen weh im Herzen. Ich hoffe ihr hattet eure Spaß und habt nicht vergessen ein paar Schwünge, inklusive Einkehrschwung, für mich mitzufahren.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

La Comida

Also die letzten drei Tage hab ich das Netz vom Schmetterlingsgarten gerichtet, keine gerade spannende Geschichte. Und außer der kleinen Abschiedsparty für die Mädls aus San Ramón, die ich schon ein bisschen vermissen werde, ist sonst auch nichts Großartiges passiert. Kommen wir also zum nächsten informativen Blogbeitrag:

Essen war für mich schon immer eine wichtige Sache, so beobachte ich die Essgewohnheiten hier natürlich sehr genau :D Fangen wir mal mit dem Essen hier bei uns im Haus an, zum Frühstück gibt's immer Eier, Kaffee, Brot, Frischkäse, Butter und Marmeladen. Ab und zu auch noch Natilla, eine Art Sahne in die dann das Brot getaucht wird. Wenn ich so gegen drei aus der Arbeit komm krieg ich meistens ein Casado, bedeutet Reis(immer), Bohnen(immer, als Pampe oder gekocht), Kochbananen(fast immer, in verschiedenen Varianten) plus irgendeine Art Fleisch oder Fisch. Meistens gibt's dazu auch einen kleinen Salat. Abends machen wir dann normalerweise nur Brotzeit, allerdings ohne den tollen deutschen Käse, Wurst oder Ähnliches. Über die Sachen kann man sich in Deutschland wirklich glücklich schätzen!

So allerdings sind wir hier im Haus nicht unbedingt hundertprozentig "traditionell", manchmal gibt's ja sogar Nudeln oder Lasagne. Das "typische" Frühstück wäre nämlich Gallo Pinto, Reis mit Bohnen gemischt, dazu Eier und Bananen… Allerdings mag die Fabi keine Bohnen, Gallo Pinto ess ich also bloß, wenn ich mim Carlos mal irgendwo zum Frühstücken fahre. Das Mittagessen hingegen ist sehr costa-ricanisch, das bekommt man so eigentlich in jedem Restaurant als Standardgericht. Meiner Meinung nach wird das Ganze aber ab und zu ein bisschen trocken, so ganz ohne Soße. Im Vergleich zur deutschen bzw. italienischen oder europäischen Küche wird außerdem ein bisschen wenig gewürzt, mir schmeckt's trotzdem! Die anderen Freiwilligen beschweren sich oft drüber, dass sie den Reis nicht mehr sehen können, aber da mir Reis schon immer gut geschmeckt hat, kann ich das von mir nicht behaupten. Beim Abendessen wiederum tanzen wir komplett aus der Reihe, eigentlich wird hier drei Mal am Tag warm gegessen. Wobei sich da Mittag- und Abendessen nicht wirklich unterscheiden.

Snackmäßig ist hier eigentlich von Subway über Taco Bell bis Burger King alles vertreten, typisch tico wären aber eher die Empanadas… Teigtaschen mit Kartoffeln mit Fleisch oder Bohnen und wahlweise Käse. Ein sehr beliebter Snack ist, vor allem zur Weihnachtszeit, auch der Tamal. Eingewickelt in einem Palmenblatt eine Maispampe mit Schweinefleisch und Bohnen.

So das war sicher nicht der letzte Beitrag zum Thema Essen und Fragen werden natürlich gerne beantwortet!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Playa Hermosa & Tamarindo

Nach längerer Pause nun der Bericht von der ersten ausführlicheren Reise.

Am Montag einigermaßen pünktlich um 8 Uhr sind wir nach Guanacaste aufgebrochen, dabei waren Oscar, der Sohn vom Albaro, mit Freundin, die Marie, Albaros Tochter und der Albaro selbst. Nach guten 3 Stunden haben wir in Liberia noch einen kleinen Stopp eingelegt, Geld abgehoben ein bisschen was eingekauft und was gegessen. Nach weiteren 40 Minuten Fahrt sind wir am Playa Hermosa angekommen, genauer beim Hotel Condovac la Costa. Nachdem die Unterkunft für die 4 Nächte ja bloß 25.000 Colón (30€) kosten sollte, hab ich eigentlich nicht viel erwartet. Allerdings hat Albaros Bruder eine Jahresmittgliedschaft bei Condovac la Costa und bekommt so jedes Jahr zwei Wochen zum Schleuderpreis einen Bungalow zur Verfügung gestellt. Da dieser dieses Jahr nicht genug Urlaub hatte und so nur ein Wochenende fahren konnte, hat er uns den Rest der Woche überlassen.

Wir waren die Woche über also in einen vier Sterne Bungalow mit super Küche und tollen Betten. Vor allem getaugt hat mir, dass es jeden Morgen ein Beachvolleyball-Match gab, auch wenn man bei 6er Mannschaften eher wenig zum Spielen kommt. Sonst sind wir viel am Strand rumgelegen und ich hab ziemlich viel gelesen und bin mittlerweile schon auf Seite 732 angekommen. Die Abende haben wir entweder mit Kartenspielen, Pool oder Tischtennis verbracht… Was für mich immer wieder erstaunlich ist, wie viel Respekt die Ticos vorm Meer haben. Der Albaro kann zum Beispiel gar nicht schwimmen und war doch sehr besorgt als ich so 50 Meter raus geschwommen bin, obwohl die Leute vom Hotel gesagt haben, dass es keine Probleme mit Strömungen etc. gibt. Am Donnerstag haben wir dann noch einen kleinen Bootstrip gemacht, der bei richtig schönem Wetter ein nettes Erlebnis war und auch das Glück ein paar Delfine zu sehen hatten wir.

Alles in allem vier sehr schöne Tage, Bilder gibt's übrigens hier: Condovac la Costa (auf die Bilder von Maries Kamera wart ich noch)

Am Freitag haben sie mich dann in Liberia rausgeschmissen und ich hab von da den Bus nach Tamarindo genommen. Dort angekommen hab ich mich bis Sonnenuntergang an den Strand gesetzt zum Lesen und bin, bevor 8 andere Frewillige gekommen sind, noch gemütlich essen gegangen. Trotz dem etwas länger dauernden Salsaabend am Freitag sind wir am Samstag relativ früh aufgestanden, um vom Cousin eines Gastbruders eine Surfstunde zu bekommen. Ich war wirklich überrascht wie schnell man da zum Stehen kommt, wenn auch bisher nur im weißen Wasser. Wir hatten die Boards für den ganzen Tag gemietet und hatten daher ziemlich viel Zeit zum Üben.

Beim Zurückgeben der Boards hat sich allerdings eine Situation ergeben, die ich so bei einem Urlaub mit den anderen Europäern schon erwartet hatte. Der Vermieter hat eine Macke reklamiert, die meiner Ansicht nach sicherlich einer von uns verursacht hat. Auch wenn ich mit dem Board nicht gesurft bin, was für mich selbstverständlich, dass man den Schaden begleicht. Beim Rausgeben der Boards hatte er sogar die vorhandenen Macken aufgezeichnet und uns gesagt wir sollen nochmal drüber schauen. Naja die betroffenen Personen haben sich dann geweigert den Schaden zu zahlen und gesagt sie hätten ja nichts unterschrieben usw. usf. Schade, dass man wegen 20 Dollar fast eine Stunde nen Aufstand fabrizieren muss. Da wär mir ein bisschen Pura Vida schon lieb gewesen…

Am Sonntag haben wir dann ziemlich lang ausgeschlafen, was ich bei den 6$-pro-Nacht-Betten nicht wirklich erwartet hätte. Nach einem eher hektischen Mittagessen haben wir dann um 1 die Heimfahrt angetreten die, weil Palmares auf der Strecke nach San José liegt für mich nur gute vier statt den 5 ½ Stunden bis in die Hauptstadt gedauert hat. Auch wenn es wirklich eine schöne Woche war, bin ich froh wieder zu Hause zu sein! Bilder von Tamarindo haben die Anderen gemacht, ich werd mal schauen, ob ich an die irgendwie rankomme ;)

Sonntag, 22. November 2009

Der Vivero und Canopy in Limón

Eine wirklich arbeitsreiche Woche liegt hinter mir und das Herbarium, der Pflanzgarten, der Vivero oder wie auch immer man ihn nennen will hat große Fortschritte gemacht.

Um die zur Verfügung stehende Fläche optimal zu nutzen, hab ich vorgeschlagen das Ganze in Terrassen anzulegen. Leider wurde ich von den vier Frauen, Arelis plus die drei Mädls, gnadenlos überstimmt. Wir haben das ganze also in "Lagunen" angelegt, zwischen denen ein Weg hindurchführt, was sich auch – zugegebenermaßen – ganz gut macht. Zumindest bei der Befestigung konnte ich mich aber durchsetzen, weswegen das Ganze einen etwas rustikalen Stil bekommen hat. Die Mädls haben an den Lagunen (Bild) gearbeitet, während ich mich ein bisschen an Miniterrassen(Bild) verkünstelt hab, so hab ich meine Terrassen am Ende doch noch bekommen und ich find es ist mir auch ziemlich gut gelungen.

Alle Steine die wir verwendet haben, mussten wir uns aus'm Fluss holen, der ist zwar relativ nah, aber 15 Höhenmeter werden's schon sein. Nachdem wir am Mittwoch also mit der Befestigung angefangen haben, hab ich seit Donnerstag – mal wieder - einen Musekelkater, den man sich kaum vorstellen kann. Ich würd wirklich gerne wissen, wie viel Kilo Steine ich bzw. wir über die drei Tage raufgeschleppt haben. Aber damit war's mit dem Schuften immer noch nicht genug, Perfektionist der ich bin, musste ich den angelegten Pfad am Freitag an den hängenden Stellen noch begradigen. Davon hab ich zwar noch keine Bilder, es wär aber mal wieder eine perfekte Arbeit für den Lamborghini aus Italien gewesen. Den hab ich mal wieder schmerzlich vermisst, dafür weiß man danach was man getan hat. Naja und was unsere Ausstattung angeht, hat sich die "junta directiva" wohl doch endlich dazu durchgerungen, eine Motorsäge zu kaufen.

Am Samstag sind wir mit ACI Richtung Limón gefahren, ein Freiwilliger aus Berlin arbeitet dort in einem Projekt mit Canopy und ACI hat uns eine Tour spendiert. Beim Canopy hängt man sich per Flaschenzug an ein Stahlseil und stürzt sich quer durch den Urwald von Plattform zu Plattform, keine Angst Oma alles gut gesichert ;). Bei 30 Leuten hat die ganze Sache natürlich ein Weilchen gedauert und wir waren erst gegen halb 8 in San José. Da der letzte Bus nach Palmares schon weg war, bin ich noch mit den anderen zwei, drei Bierchen trinken gegangen und hab dann den letzten Bus nach San Ramón genommen. Ein ganzer Tag mit diesem Haufen von fast nur Deutschen war mir schon fast wieder ein bisschen zu viel, muss ich zugeben.

Heute hab ich einen ruhigen Sonntag zuhause verbracht und Morgen geht's endlich ans Meer, freut euch schon mal auf die Bilder… Außerdem sind nächstes Wochenende der Hamburger mit dem ich mich ganz gut versteh und sein Gastbruder in Tamarindo, wenn's unser Zeitplan zulässt, werd ich vielleicht am Freitag dazu stoßen. Der nächste Eintrag könnte also bis nächsten Sonntag auf sich warten lassen, macht euch also keine Sorgen, wenn ihr bis dahin nichts von mir hört :D

Mittwoch, 18. November 2009

Der 18. / 3

Monat Nummer 3 ist rum, erst mal alles Gute zum Geburtstag an meine liebe Mutter!

Die Sprache:

Da gibt's eigentlich diesmal nicht viel Neues zu erzählen… bei meinem Buch bin ich mittlerweile bei Seite 400, des klappt mittlerweile wirklich ohne Probleme. Auch inhaltlich gefällt mir das Buch wirklich gut, sollte also kein Problem darstellen, mich auch noch für die mehr als zwei Drittel die noch fehlen zu motivieren. Mein "r" will zwar immer noch nicht so richtig rollen, aber mit der täglichen Übung die mir die Mädls aus San Ramón abverlangen sollte es doch eigentlich bald klappen. In dem Pinkt hab ich mir eigentlich schon einen bisschen schnelleren Erfolg erhofft.

Die Arbeit:

Der Schmetterlingsgarten ist mittlerweile fast einsatzbereit, ein paar größere Löcher müssen noch repariert werden und die Pflanzen müssen noch ein bisschen wachsen, Anfang nächsten Jahres sollten wir aber loslegen können. Diese Woche haben wir mit dem Herbarium angefangen, das nächste Woche fertig werden soll, dann heißt's sich da ein bisschen einzulesen. Es stehen also durchaus auch "Denkaufgaben" an, bloß Zeit müsst ich dafür mal finden. Am Sonntag kommen die Mexikanerinnen, die bleiben bis Februar und ich bin mal gespannt, ob ich mich mit denen genauso gut versteh wie mit den anderen Mädls.i

Das Reisen:

Erst mal freu ich mich wahnsinnig, dass mich die Veri im Februar besuchen kommt! Werden sicher drei sehr coole Wochen… Wie gestern schon angekündigt schaff ich's nächste Woche endlich ans Meer, fahr nämlich von Montag bis Freitag mim Albaro und Familie an Playa del Coco. Bin mal gespannt wie die Ticos so Urlaub machen! Außerdem steht ja so langsam die Panamáreise an, 16 Stunden Busfahrt einzeln geben ganzschön viel Zeit zum Lesen J

Dienstag, 17. November 2009

Verschobenes Wochenende

Als erstes mal eine freudige Nachricht, ich werd's wohl nächste Woche endlich ans Meer schaffen! Der Albaro hat da irgendeine spezielle Möglichkeit ausgegraben, für nur 25.000 Colón (30€) eine ganze Woche in einem Haus am Playa de Coco unterzukommen. Da ist er irgendwie über eine Tante oder so drangekommen… Ist vielleicht nicht ganz ideal, dass es gleich eine ganze Woche ist, aber die Chance lass ich mir nicht entgeh'n.

So der Sonntag war wieder ein relativ ruhiger, die Fußballpartie am Nachmittag mal ausgenommen. Hab's auch endlich geschafft, von dem Platz zwei Bilder zu machen… die kommen in den nächsten Tagen mal online! Außerdem war der Freund von der Alejandra da, den ich bisher noch nicht gekannt hatte. Der kommt aus Guanacaste und war meinem ersten Eindruck nach ein bisschen überaktiv. Mal schau'n, wann ich die Chance bekomme, ihn mal ein bisschen näher kennenzulernen.

Nachdem ich am Samstag gearbeitet habe, hab ich mir den Montag frei genommen, um mich mit der Suzie in San José zu treffen. Der Bus hat dieses Mal ziemlich lange gebraucht weil auf dem Paseo Colón, der Haupteinfallsstraße aus Westen, eine Demonstration stattgefunden hat. Leider konnte mir weder die Suzie, noch ein Taxifahrer, noch die Leute von ACI sagen, worum es da eigentlich ging. Ich hab bloß auf dem ein oder anderen Schild "justicia" gelesen. Angekommen in San José sind wir dann nach Escazú zum Multiplaza gefahren und haben uns dort im Kino "La Gestación" angeschaut. Ein costa-ricanischer Film, der deshalb nicht nur in Spanisch sondern sogar in "Tico" war und in dem man den ein oder anderen Platz aus San José wiedererkannt hat.

Ist ein Film über ein Mädchen, das mit 16 schwanger wird und daraufhin Probleme in der Schule bekommt. Umso schlimmer, weil die Schule von Nonnen geführt wird… Was sehr gut rausgekommen ist in dem Film, sind die recht strikten Regeln zur Geburtenkontrolle hier in Costa Rica. Abtreibung ist verboten (was aber ja in Deutschland, rein rechtlich, auch immer noch der Fall ist) und auch die Antibabypille gibt es hier nicht. Da war's natürlich auch mal wieder toll, mit einer Tica unterwegs zu sein, bei der ich da nochmal ein bisschen nachfragen konnte.

Danach bin ich noch schnell ins ACI-Büro gefahren, um endlich den Brief für mich abzuholen, der schon seit sicher 2 Monaten dort für mich liegt. Dort waren sie ziemlich eingespannt, weil der Randall und der ACI-Chef Mauricio heute nach Neuseeland zur ICYE-Hauptversammlung geflogen sind. An der Stelle nochmal ein kleines Dankeschön an die Birgit, die den beiden mit ein paar Reisetipps sicher gut weitergeholfen hat. Die Heimfahrt hat dann geschlagene zwei Stunden gedauert, so lange wie bisher noch nie.

Heute haben wir dann mit dem schon erwähnten Pflanzgarten (Herbarium?!?) angefangen, ein wirklich hartes Stück Arbeit. Dazu mehr, wenn wir ein bisschen weiter sind… typisch für mich, hab ich natürlich grad an dem Tag wo harte Arbeit ansteht mein Mückenschutzmittel vergessen. Werd mich also jetzt noch ein bisschen behandeln müssen, damit ich einigermaßen schlafen kann. Schade, dass mein Wunsch nach einer Nacht mit Frost, der sicher dem Problem dieser unangenehmen Zeitgenossen ein Ende bereiten würde, wohl unerfüllt bleibt ;)

Sonntag, 15. November 2009

Es tropft, und tropft, und tropft…

Wie angekündigt, war diese Woche wirklich spannend, am Freitag waren 54 Kinder plus ca. 20 Erwachsene von der Privatschule San Augustin da. Von der Schule war ja schon vor ein paar Wochen mal eine Klasse da und auch bei diesen hat man den Unterschied zu den Kindern von der staatlichen Schule wieder gemerkt. Alle feinst gekleidet und etwas hochnäsig, dafür aber folg- und aufmerksam. Die 54 Kids konnten wir natürlich nicht in einer Gruppe durch Madre Verde karren, wir haben also drei Gruppen eingeteilt. Eine hat der Albaro übernommen, eine die Mädls aus San Ramón, die ob dieser Aufgabe ziemlich aufgeregt waren, und eine Gruppe ich.

Meine Gruppe ist vorgegangen und wir waren auch die Schnellsten, ich konnte den Kids aber trotzdem viel erklären und sie haben auch eine Menge Fragen gestellt. Zum Glück weiß ich mittlerweile ganz gut Bescheid und konnte so eine gute Führung geben, außerdem hab ich so einen Ausgleichen zu den mir dieses Jahr fehlenden Skikurskids.

Die Aktivität die ja eigentlich für Freitag geplant war, hat nicht stattgefunden. Ich weiß nicht genau, was damit passiert ist und hab ehrlich gesagt auch nicht mehr nachgefragt. Wir haben stattdessen mit den Planungen für den Pflanzgarten abgeschlossen und sind am Dienstag bereit zu starten. Auch die Wassersituation haben wir ein bisschen besprochen, eine Angelegenheit die mich schon seit einiger Zeit stört. Es gibt ein ziemlich langes Rohr, das von den Tanks bis zu Raffas Haus führt, dieses ist an einigen Stellen geflickt. Eigentlich noch kein Problem, allerdings hat man sich unter flicken hier umwickeln mit einem alten Fahrradschlauch vorzustellen. Wegen des doch beachtlichen Höhenunterschiedes zwischen Tank und Haus, hat's einiges an Druck auf den Rohren.

Diese Art die Rohre zu flicken funktioniert also nur bedingt und es geht, in einem Reservat zum Schutz von Wasser, dauernd ein Haufen Wasser verloren. Morgen werd ich ein paar Bilder einbinden, die den Zustand der Rohre zeigen. Ich hab also den Auftrag gekommen das ganze etwas "professioneller" zu gestalten.

Aus diesem Grund sind wir heute Früh gleich in die Kooperative gegangen und haben einige Verbindungen und Silikon gekauft, meinen Wunsch nach einem Gewindeschneider konnten sie leider nicht erfüllen. Da ich am Montag vielleicht nach San José fahr, um mit der Suzie was zu unternehmen, bin ich dann heute auch gleich noch auf zwei Stunden nach Madre Verde hoch und hab mit der Arbeit schon mal angefangen. Schmerzlich muss man bei solchen Arbeiten hier seinen Perfektionismus ziemlich einschränken… Naja zumindest schaut es m.M.n. deutlich besser aus als noch gestern, ungefähr die Hälfte fehlt aber noch.

Abends war ja dann das erste wichtige Spiel von Costa Rica gegen Uruguay, es ist echt eine Schande wie schlecht die Nationalmannschaft von Costa Rica spielt und so haben sie natürlich 1:0 verloren. Eine wirklich schlechte Ausgangsposition für das Spiel am Mittwoch, aber ich geb die Hoffnung auf ein Spiel Deutschland – Costa Rica noch nicht auf! Danach haben wir uns noch ein paar Trostbiere in der Bar gegönnt und jetzt werd ich versuchen schnellsten einzuschlafen!

Mittwoch, 11. November 2009

Der Gründer

Wie angekündigt, hat die Woche relativ ereignisreich angefangen. Am Montag war Don Herardo zu Besuch, einer der Gründer von Madre Verde. Selbiger hat auch den ersten Kontakt zu ACI hergestellt und ist mit einer Schwester von der Pilar verheiratet. Nachdem er, wie viele Lehrer hier, relativ früh in Pension gegangen ist, hat er ziemlich viel in Madre Verde gearbeitet und so zum Beispiel einen Großteil der Wege angelegt. Ich glaube man kann sich das gar nicht richtig vorstellen, welche Arbeit das sein muss, drei Kilometer Weg in den Urwald zu schlagen. Es gehört ja schon so zu einer der anstrengendsten Arbeiten die Wege sauber und begehbar zu halten.

Als jemand aus der Anfangszeit der sich schon seit zehn Jahren mit dem Projekt beschäftigt, konnte er wirklich sehr viele interessante und auch für mich noch neue Geschichten erzählen. Wie sie den Verlauf der Wege entschieden haben und teilweise an einem Tag nur zehn Meter weiter gekommen sind, alles sehr spannend. Ganz typisch für pensionierte Lehrer arbeitet er mittlerweile in einem privaten Colegio in San Ramón und kennt daher die anderen Deutschen die mit mir in die Tanzschule gehen. Es hat sich ein ziemlich nettes Gespräch entwickelt und er teilt die Kritik die ich teilweise am Raa habe, vielleicht geht sogar da mal was voran. Dazu aber ein anderes Mal mehr!

Der Dienstag war dann wirklich nicht beachtenswert, den ganzen Vormittag im Wald auf Blumensuche zu verbringen ist zwar ent- aber nicht unbedingt spannend. Wenn der Erfolg dann mit einem einzigen Blümchen dann auch noch verdammt dürftig ausfällt, fragt man sich wirklich wozu man an diesem Tag überhaupt aufgestanden ist…

Heute war dagegen wieder ziemlich spannend, wir waren zur Besichtigung eines "Freiluftgewächshauses", LEO übersetzt das Wort "Vivero" mit "Pflanzgarten"!? Der befindet sich ziemlich in Zentrum von Palmares und wurde von einem älteren Herrn, von mittlerweile vielleicht 80 Jahren, vor 35 Jahren angelegt. Dieser baut dort Heilpflanzen an und kann sehr viel über die Wirkung, Anwendung und über die Wirkstoffe erzählen. Er hatte ein paar wirklich interessante Pflanzen zu präsentieren, ich erinnere mich jetzt spontan an Okra, grünen Tee, Anis und Nonis, aber auch sehr exotische waren dabei, deren Namen ich mir beim besten Willen nicht merken konnte. Albaro hat die Führung organisiert, weil die Mädls aus San Ramón auch einen solchen "Pflanzgarten" - komisches Wort – anlegen wollen. Ich konnte mir schon einen Haufen merken und er hat versprochen uns ein paar Samen und Äste zu schenken. Das ist nämlich eine beliebte Art hier Pflanzen zu setzen, man steckt einfach einen Ast in den Boden und hofft, dass er Wurzeln schlägt.

Also die ersten Schritte für dieses Projekt sind gemacht, da kommt aber sicher noch einiges an körperlicher Arbeit auf uns/mich zu, es müssen nämlich einige Terrassen angelegt werden. Die Mädls sind zwar durchaus fleißig und arbeiten auch viel, solche Arbeiten überlassen sie aber dann doch lieber dem männlichen Geschlecht. Mich fasziniert die ganze Sache aber schon ziemlich und wenn wir's schaffen, dass sich der Anis gut entwickelt könnte man ja sogar ins Ouzogeschäft einstiegen ;)

Sonntag, 8. November 2009

BMWs und Audis in Escazú

Eigentlich gibt's aus Madre Verde nicht viel Neues zu berichten, das Freiwilligenhaus hab ich neu gestrichen und ein bisschen Gartenarbeit verrichtet, nichts von Belang also. Allerdings haben wir noch eine weitere Unterstützung von einer Palmareña bekommen, sind also mittlerweile zu fünft am werkeln. Dabei geht uns zwar ein bisschen die Arbeit aus, ist aber ein nettes Team und wir sind viel am Lachen. Sei's wegen meines immer noch nicht vernünftig rollenden "r"s, den Neuigkeiten aus der Tanzschule oder sonstigem Spaß. Diese Woche wird sicher ein bisschen ereignisreicher, mit der Versammlung am Freitag.

Aus meinem Plan, nach Manuel Antonio zu fahren, ist leider nichts geworden. Werd mich wohl noch bis 21. Gedulden müssen, bis wir mit ACI für ein Kurzseminar an die Karibikküste fahren. Allerdings sind die Wochenenden hier in Palmares auch immer sehr nett und an den Strand schaff ich's sicher noch genug. Am Samstag bin ich also mit Carlos und Pilar Richtung San José gefahren, um ein Geburtstagsgeschenk für die Fabi zu kaufen. Eigentlich Zielort war Escazú, wo wir erst mal einen "Wasserturm" von Faller in der Klinik abliefern wollten. Ich glaub ich hab schon mal über Escazú berichtet, aber auch dieses Mal war ich wieder etwas überrascht. In diesem Städtchen sieht man einfach, dass Costa Rica kein Entwicklungsland ist! Die Praxis des Arztes war supermodern eingerichtet und der Parkplatz hätte in Grünwald vorm Fitnesscenter sein können. Ohne den Arzt anzutreffen sind wir dann in die Mall "Multiplaza" gefahren, wobei einem sofort die superneue Hauptstraße von Escazú auffällt. Wahrscheinlich finanziert von allen Porsche-, BMW-, Audi- und Mercedesfahrern denen ihre Autos für die gewöhnlichen Straßen hier in Costa Rica zu schade wären. Auch das Einkaufszentrum kann sich wirklich sehen lassen und muss sich vor keinem Vergleich mit z.B. dem OEZ scheuen, etwas Vergleichbares hab ich in Deutschland noch nicht gesehen.

Wieder zurück in unserer palmarischen Normalität, mit Kamera für die Fabi im Gepäck, wollte ich mich gleich ans Blogschreiben machen. Allerdings wurde meine Arbeitskraft bei der Reparatur einer Zugstrecke benötigt, was natürlich Vorrang hatJ. Als ich mich grade schon damit abgefunden hatte, dass am Abend wegen des Regens wohl nichts Spannendes mehr passieren würde, eröffnete mir der Carlos Andres, dass er seit einer knappen Ewigkeit mal wieder weggeht und noch ein Platz im Auto frei wäre. Glücklich über die Möglichkeit ein bisschen rauszukommen, musste der Blog also bis heute warten.

Heute war dann Fabis Geburtstag, was man sich nicht wirklich spektakulär vorstellen muss. Sie hatte einen Auftritt mit der Banda, weshalb sie erst um 2 nach Hause gekommen ist. In Deutschland hätte man einer Feier zumindest mit 10 Kiddies erwartet, davon war hier rein gar nichts zu sehen. Zwar gab es einen Kuchen nach dem Mittagessen und gesungen haben wir auch, das war's dann aber auch schon mit dem Geburtstag. Auch das Geschenk hat die Fabi schon am Vortag bekommen, der Geburtstag einer jetzt 12jährigen hätte bei uns mit Sicherheit ein bisschen anders ausgesehen.

Am Nachmittag bin ich dann zum ersten Mal mit in die Messe gegangen. Eigentlich ist der Unterschied zu Deutschland nicht groß, ein paar Unterschiede gibt's aber trotzdem. Der Religion werd ich aber mal einen eigenen Blogeintrag widmen, darin also dann mehr dazu.

Donnerstag, 5. November 2009

AyA

Und schon wieder sind drei Tage rum, diesmal waren es eher drei Ereignislose. Werd also mal wieder einen Punkt meiner Blogthemen-Liste abarbeiten, den AyA.

AyA ist, wie auch der "Grupo ICE", ein staatliches Unternehmen und Monopolist hier in Costa Rica. Wie der Name "Instituto Costarricense de Acueductos y Alcantarillados" schon nahelegt, ist das Unternehmen für die Wasserversorgung hier zuständig. Oberstes Ziel ist, wie von einem staatlichen Unternehmen zu erwarten, die Vollversorgung der Bevölkerung. Dieses Ziel erreicht der AyA mit Wasseranschlüssen für 98% der Bevölkerung auch nahezu, außerdem ist all das bereitgestellte Wasser auch trinkbar. Den dazu nötigen Chlorgehalt merkt man, zwar je nach Stadt unterschiedlich stark aber, eigentlich immer.

Außerdem ist meiner Meinung nach etwas fraglich, wie hier die Trinkbarkeit von Wasser gemessen wird. Zwar ist das zwar anscheinend ein Ausnahmefall, mir gefällt es aber zum Beispiel nicht gerade, das die Rohre von San Ramón nach Palmares noch immer aus asbestbelastetem Material sind und auch die Einheimischen, zumindest die die Bescheid wissen, sind nicht unbedingt begeistert. Auch wenn ich denke, dass Asbest im Magen deutlich weniger Schaden anrichtet, als zum Beispiel bei Inhalation, fühl ich mich doch etwas besser, wenn ich das Wasser aus Madre Verde trink. Dort haben wir nämlich unsere eigenen Quellen, mit denen wir zwei große Tanks füllen. Dieses Wasser ist sicher etwas mehr Bakterienbelastet, schmeckt dafür aber nicht nach Chlor und ich muss keine Angst vor Asbest in meinem Magen haben.

Ein weiteres Problem stellen die recht häufigen Wasser ausfälle dar, was wohl mit auf den staatlichen Charakter des Unternehmens zurückzuführen ist. Gut, auch bei uns wird ab und zu das Wasser abgestellt, meistens wird man aber vorher gewarnt und kann sich vorbereiten. Fällt hier allerdings in der Früh das Wasser aus, so kann man das Duschen in der Früh vergessen. Hört sich noch nicht unbedingt dramatisch an, die Ticos legen aber wirklich sehr viel Wert auf Reinlichkeit. Der Carlos würde zum Beispiel nie ungeduscht aus dem Haus gehen, selbst wenn's bloß zum Brotholen wäre. Ein Morgen ohne Wasser heißt also keine Arbeit, bis das Wasser wieder strömt. Die Ausfälle halten sich mit ca. allen zwei Wochen bisher aber im erträglichen Rahmen.

Mir werden hier also die Vor- und Nachteile von staatlichen Unternehmen durchaus klar, noch bin ich von dem Konzept aber nicht überzeugt.

Sonntag, 1. November 2009

Halloween & Vértigo

1.11. es ist also schon November und damit auch Allerheiligen. Schade, dass ich dieses Jahr nicht zum Friedhof konnte, wo's mir dieses Jahr doch besonders wichtig gewesen wäre.

Gleichzeitig ist aber auch der Tag nach Halloween du wenn ich die letzten Wochen über mangelnde Nachtaktivitäten geklagt hat, so geht heute ein Wochenende vorbei, wo es daran auf keinen Fall gefehlt hat. Aber den Anfang hat natürlich am Freitag die Arbeit gemacht, wie schon letzten Freitag hab ich mal wieder mit dem Kies angepackt. Das ist wirklich eine Aufgabe für Freitags, kann mir kaum vorstellen, am Tag danach früh aufzustehen und vernünftig zu arbeiten. Ich hab wirklich Respekt vor Leuten, die Arbeiten dieser Art täglich machen. Wahrscheinlich kann ich mich auch bloß dazu motivieren, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag frei hab. Aber ich wunder mich ja schon, dass ich mich überhaupt dazu motivieren kann, von daher…

Am Nachmittag wollte ich mich dann hinlegen, um einen Vorwand zu finden, kein Kostüm für die Party bei ACI am Samstag kaufen zu müssen. Allerdings ist ein Anruf vom César dazwischen gekommen, der grade auf dem Weg zum Kostümkaufen war und wusste, dass ich auch noch eines gebraucht hab. So sind wir also zusammen in den billigsten Kleiderladen hier in Palmares gegangen… Mein Kostüm bestand aus einem braun/braun kariertem Sakko einem lila/braun kariertem Hemd und einer Strohbaskenmütze und auch wenn ich mich ja eigentlich nicht gerne verkleide, hab ich mich zumindest einigermaßen wohl gefühlt damit.

Nach der Shoppingtour hab ich dann vor der Party am Abend in Palmares doch noch ein bisschen Schlaf bekommen und hab so zumindest bis um drei durchgehalten. Mittlerweile "kenn" ich wirklich einen Haufen und mit Leuten verkleidet als Hitler, gehen die Diskussionsthemen auch nicht aus. Auch wenn solche Gespräche natürlich nicht immer angenehm sind, zeigen sie doch, dass ich meine Meinung auch bei solch eher vertrackten Themen gut ausdrücken kann. Außerdem ist glaube ich beachtenswert, dass ich mittlerweile die Leute auch trotz Musik gut verstehe, was mir am Anfang noch wirklich zu schaffen gemacht hat. Zwischendrin hab ich dann auch zum ersten Mal die zwei deutschen Mädls getroffen, die hier in Palmares aufs Colegio gehen. Die waren – natürlich – zusammen unterwegs, traurig…

Am Samstag war eine Präsentation für Costa-Ricaner angesetzt, vorgestellt wurden Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien. Die Vorbereitung, an der ich allerdings nicht teilgenommen hab, war am Mittwoch und die Präsentationen waren auch einigermaßen gut gemacht. Danach hat im ACI-Büro eine Halloween-Party stattgefunden, bei der ich aber bloß eine Stunde geblieben bin. Als ich den anderen Freiwilligen eröffnet hab, dass ich lieber mit meinen Freunden aus Tibás weggeh, hab ich doch den ein oder anderen zweifelnden bis skeptischen Blick geerntet. Ich glaub, die viele von den Anderen haben's deutlich schwieriger sich vernünftig einzuleben und die machen sicherlich auch deutlich mehr untereinander.

Ich bin auf jeden Fall glücklich, mit den anderen ins Vértigo gegangen zu sein. Zwar war das ganze etwas überteuert und wir sind ewig angestanden bis wir endlich drin waren, es war's aber dann doch wert! Die Musik war wirklich richtig gut und so konnten wir uns erst um vier entscheiden zu gehen, was für mich als Landei aus Palmares wirklich richtig spät ist… So gegen zwei ist mir eine Sache passiert, die ich so niemals erwartet hätte und mich wirklich sehr gefreut hat. Mir ist doch wirklich im Vértigo, einem Laden mit sicherlich 2.000 Leuten, der Besitzer vom Fotoladen um die Ecke über den Weg gelaufen. Mit dem hatte ich schon am Freitag einen längeren Tratsch und so konnten wir den gleich beim Frischluftschnappen weiterführen. In München bin ich sowas in der Art ja noch eher gewohnt, hier hätte ich das aber, vor allem nach 2 ½ Monaten kein Stück erwartet. Auch wenn sicherlich einiges an Glück dabei war, zeigt das glaub ich, dass ich so einiges richtig mache hier!

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Es werde Licht im Mariposario

So, ab heute also wieder voll im Takt.

Die letzten Tage haben wir angefangen, richtig im Mariposario anzupacken. Der erste Schritt war, den Schmetterlingsgarten erst mal wieder begehbar zu machen, was bei dessen Zustand keine unbedingt triviale Aufgabe war. Das Ganze hat uns dann auch fast drei ganze Tage gekostet, hat aber erst offenbart, wie groß er eigentlich ist. Von außen hat das Teil für irgendwie deutlich kleiner ausgeschaut. Aber macht euch einfach selber ein Bild, im Madre Verde Ordner unter weitere Fotoalben zu finden. Diese Woche haben dann die Mädls angefangen, neue … Wirtspflanzen – musste grade das erste Mal die Spanisch -> Deutsch Übersetzung benutzten – zu pflanzen. Ich hab mich währenddessen dem Pfad gewidmet, der quasi als Beet fungiert hat. Mittlerweile schaut alles, wie auf den Bildern zu sehen, recht aufgeräumt aus. Auf dem Gelände gibt's noch einige Pflanzen die wir umsetzten wollen, alle alten mussten wir rausnehmen, weil sie einfach schon zu alt waren.

Jetzt müssen wir also noch das Netz reparieren und warten, bis die Pflanzen groß genug sind, dann können wir die ersten Schmetterlinge ansiedeln. Ich denke, das könnte so in zwei bis drei Monaten der Fall sein. Ich werd dann die Aufgabe haben, die Eier zu suchen und einzusammeln, die Raupen zu füttern, das Verpuppen zu beobachten und den fertigen Schmetterling dann wieder auszusetzen. Zum genauen Ablauf werd ich dann aber sicherlich noch einmal was schreiben, wenn's soweit ist. Bis dahin werd ich mir also die ganzen Schmetterlingsarten und deren Wirtspflanzen zu Gemüte führen, seit langem mal wieder eine Aufgabe die mich auch geistigem Niveau fordert. Mal schauen, ob ich dem überhaupt noch gewachsen bin, damit hatte ich schließlich seit DESY nichts mehr zu tun. Außerdem war das Auswendiglernen ja nie meine Sache.

Also es gibt ja heute schon ein paar neue Bilder und wenn's mal wieder sonnig ist, mach ich ein paar Fotos von La Granja, damit ihr euch ein Bild von meinem täglichen Arbeitsweg machen könnt.

Naja im Privatleben freu ich mich jeden Tag mehr aufs Weggehen am Samstag. Mit dem Buch mach ich beachtliche Fortschritte und der Unterschied zum Lesen in Englisch ist nichtmehr allzu groß.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Sophia und Arbeit für die Gäule

So ich bin schon wieder einen Tag überfällig und mim Hochladen wohl sogar zwei, hab nämlich grad ein bisschen Internetprobleme hier.

Nach meiner recht ereignisreichen Woche, war der Freitag von Schwerstarbeit geprägt. Auf Anweisung von der Arelis hab ich angefangen, die Überreste des Baukieses vom unteren Haus bis zum Schmetterlingsgarten zu transportieren. Die Strecke ist ziemlich genau 230 Schritte lang, würde so auf gute 120 Meter schätzen, das ganze aber doch mit einer beachtlichen Steigung. Da lernt man mal wirklich seine Grenzen kennen… selbst wenn ich "bloß" 6 Schaufeln in den Schubkarren gepackt hab, hatte ich auf den letzten Metern doch ordentlich zu kämpfen. Auch Raffa's Familie meinte das wäre eher eine Aufgabe für Pferde und hat mir netterweise mit einem Fresco eine kleine Pause beschert. Nach 10 Schubkarren war wegen des Regens Schluss, ich glaub nochmal 5 wären vorm Zusammenbruch gegangen. Werd's bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Naja so konnte ich zumindest noch den Heimweg zu Fuß bewältigen, was mittlerweile wirklich eine nette Sache ist, alle 100 Meter grüßt irgendwer.

Den Samstag hab ich dann mit Muskelkater im Haus verbracht und bin zweimal mit ins Zentrum zum Einkaufen, was glaub ich fasst schon unter dem Samstagsdurchschnitt liegt. Den ganzen Tag hab ich auf den San Ramón Trip am Abend gefreut, den wir letzte Woche ausgemacht hatten. Naja leider hat's so gegen sieben ziemlich angefangen zu schütten. Naja und wie's hier am Land so ist, da verlässt keiner das Haus bei Regen, hab ich auch diesen Abend wieder daheim verbracht. Freu mich jetzt schon auf's Weggehen mit Suzie und Kou-Jam diesen Samstag, hoffentlich kommt da nicht auch was dazwischen.

Am Sonntag kam um 12 Uhr das Nationalmannschaftsspiel der U17 von Costa Rica (am Samstag sogar das von Deutschland), ich weiß nicht ob man von der U17 WM in Nigeria in Deutschland überhaupt was mitbekommt? Naja und obwohl sich alle beim Allen versammelt haben, musste ich leider passen. Die Sophia (Gastnichte) hat ihren dritten Geburtstag gefeiert, bzw. wir haben ihn für sie gefeiert. Solche Feiern bedeuten wie in Deutschland auch immer viel Essen und ein wenig Bauchweh danach, war aber ein ganz gemütlicher Nachmittag.

Der Montag hat zum ersten Mal seit ca. 10 Tagen mit Sonnenschein begonnen, was die Motivation zum Aufstieg natürlich deutlich gesteigert hat. Oben angekommen, mussten der Albaro und ich erstaunt feststellen, dass es einfach keine akuten Aufgaben gab. Ein Anruf bei der Arelis hat uns zwar einen Job für morgen gegeben, am Mittwoch werden wir uns aber irgendwas suchen müssen. Die drei Mädls ham den Tag dann auch mit Faulenzen verbracht, während ich das alte Sofa zerlegt hab. Eigentlich ja eine Arbeit die mir vom Typ her gefallen würde, ist aber eine andere Angelegenheit, wenn das Sofa eher seit Jahren als seit Monaten 20 Meter am Waldhang liegt. So war das ganze eine eher feuchte und pilzige Angelegenheit, weshalb sich die Mädls auch vornehm zurück genommen haben.

Naja und wenn die Arbeit wirklich ausgeht diese Woche, liegt schließlich ein neuer IPod bereit zum Abholen für mich in San José…

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Madre Verde by Night

So der Eintrag ist ja schon einen Tag überfällig, liegt daran, dass ich zwei Nächte oben im Projekt geschlafen hab und so nicht zum schreiben gekommen bin.

Leider hab ich keine Fotos vom Häuschen gemacht, damit man es sich ein bisschen genauer vorstellen kann. Es gibt einen großen Raum mit Küche und Esstisch, zwei Zimmer mit jeweils 2 Stockbetten und hinterm Haus eine Dusche und zwei Toiletten. Eigentlich ist also alles da. Und obwohl ich ja vor 2 Wochen einigermaßen sauber gemacht habe gibt's ziemlich viele Spinnweben und alles ist ein bisschen staubig. Unter der Woche wohnen ja im Moment die Mädels aus San Ramón oben und so hat mich die Arelis gebeten, ihnen ein bisschen Gesellschaft zu leisten.

Die drei kümmern sich im Moment darum, dass der Schmetterlingsgarten so langsam wieder in Betrieb genommen werden kann und nachdem es nichts Dringendes zu tun gab, hab ich ein ihnen ein bisschen unter die Arme gegriffen. So haben wir am Montag das " Labor" aufgeräumt, dabei mussten wir erst mal ein paar Schlangen verscheuchen und einigen Spinnen ihr Zuhause nehmen. Eigentlich sollte das Labor jetzt aber wieder einsatzbereit sein, auch wenn wir selbst nicht wissen, was man darin überhaupt macht bzw. machen sollte. Dazu kommt nächste Woche eine Bekannte von der Arelis, die sich mit solchen Sachen auskennt und die Mädels werden mal ihren Biolehrer fragen. Am Dienstag haben wir dann den eigentlichen Schmetterlingsgarten freigemacht, die Pflanzen wurden sicher seit einem halben Jahr nicht mehr geschnitten und so war das doch eine größere Aufgabe. Jetzt sieht man aber erst, wie groß das Ding eigentlich ist… nächste Woche mach ich mal ein paar Bilder vom Inneren. In der Nacht auf den Mittwoch hat's dann einen riesen Baum quer über die Straße gelegt, damit war die Aufgabe für diesen Tag schon klar. In Italien, ausgerüstet mit Motorsägen und sonstigem Werkzeug wäre das sicherlich eine Sache von einer knappen Stunde gewesen… Naja wenn man nur eine Axt hat, stellt sich das ein bisschen anders dar. Dass ich zu faul war, um mir Handschuhe aus dem Schuppen zu holen, hab ich außerdem mit 2 doch ziemlich großen Blasen bezahlt.

Allerdings ist der Winter doch noch gekommen, zwar ist es nicht wirklich kühler geworden, es fängt aber jeden Tag so gegen 2 Uhr an zu regnen. Der Arbeitstag ist also im Moment nicht allzu lang, wenn's nämlich regnet, regnet's g'scheit… Die Nachmittage haben wir also im Haus verbracht, wieder mal ein bisschen Zeit sich richtig auszuschlafen und auch mit meinem Buch mach ich ziemlich gute Fortschritte. Außerdem hatte ich ja eigentlich gehofft, endlich mal wieder kochen oder zumindest ein paar Zwiebeln schneiden zu dürfen, aber weit gefehlt… Schon mein Angebot den Abwasch zu übernehmen ist eher auf Empörung gestoßen, auch wenn's mir letztendlich gewährt wurde. Mittlerweile ist das fast ein bisschen nervig…

Zwar hab ich da oben ganz gut geschlafen, man kriegt aber erst nachts mit, wie voll von Viechern Madre Verde wirklich ist. Während man tagsüber eher die Schmetterlinge und Vögel mitbekommt, machen sich bei Dunkelheit eher die Kojoten und Ratten bemerkbar. Gut, dass ich so einen guten Schlaf habe. Ich freu mich aber wieder hier im Zentrum in meinem doch deutlich bequemeren Bett schlafen zu können und die Nächte in Madre Verde bleiben sicher eher die Ausnahme.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Der 18. / 2

Heute gibt's einen kleinen Beitrag der etwas aus der Reihe tanzt, aber schließlich ist heute mal wieder ein 18ter. Ich bin also heute genau seit 2 Monaten hier in Costa Rica, kaum zu glauben. Also will ich kurz die drei monatlichen Punkte durchgehen.

Die Sprache:

Eigentlich super, Spanisch gefällt mir einfach. Allen Gesprächen, auch denen über Politik oder die Arbeit vom Carlos, kann ich mittlerweile problemlos folgen und auch daran teilhaben. Wer mir immer noch Probleme macht, ist der Raffa. Bei dem wird's sicher noch ein bisschen dauern, bis ich ihn vernünftig verstehe. Auch durch das ein oder andere Missverständnis lös ich noch ab und zu den ein oder anderen Lacher aus. So geschehen gestern beim Volksfest in Zaragoza, da hab ich auf die vermeintliche Frage eines Mädels, ob ich denn schon jemanden kennengelernt hätte mit "Ja euch alle halt" geantwortet habe. Leider hab ich die Frage aber, zugegebenermaßen nach drei Bier etwas falsch verstanden, eigentlich hatte sie gefragt ob ich denn in Costa Rica schon jemanden geküsst hätte. Damit hatte ich zweifelslos die Lacher des Abends auf meiner Seite. Allerdings war das Wort für "küssen" das sie benutzt hat auch ein Slangwort, das ich nicht einmal im Wörterbuch gefunden habe, das nehme ich einfach mal als Entschuldigung. Das hat mir auch die Suzie vorgeworfen, dass ich noch nicht genug "tico" spreche, hat sich aber auch gleich bereit erklärt, mir dabei zu helfen es zu lernen. Also Sprache läuft super und seit einer Woche les ich "Pilares de la Tierra" von Ken Follet, mit fast 1400 Seiten eher ein Projekt für das ganze Jahr, auch wenn ich's schon wirklich gut verstehe.

Die Arbeit:

Seit letztem Montag haben wir drei Mädls aus dem Nachbarort im Projekt, die den Schmetterlingsgarten reparieren und bis Dezember bleiben. Ich find mich mittlerweile gut zurecht und weiß schon immer wo was so ungefähr zu tun ist. Die Organisation des Projekts im November schreitet gut voran und ich fühl mich gut eingebunden. Glaub mein Chefs sind zufrieden mit mir und ich bin verdammt froh in genau dieses Projekt gekommen zu sein.

Das Reisen:

Immerhin für einen Kurztrip nach Tortuguero hat's diesen Monat gereicht, ich hoffe alle haben schon die Bilder gesehen?!? Im November geht's das erste Mal richtig an den Strand und eine größere Bergtour ist für Februar geplant. Sonst fühl ich mich in Palmares so wohl, dass ich mich zum Beispiel von der Geburtstagsfeier einer anderen Freiwilligen und dem damit verbundenen Auflauf von Europäern ferngehalten hab.

Pizza Attack

So, ich hab bisher nur gute Resonanz zum neuen Rhythmus bekommen, werd ihn also so beibehalten. Ausnahmen wie morgen am 18ten natürlich ausgenommen.

Heute folgt ein Eintrag unter ein bisschen Alkoholeinfluss, ich bitte also, alle Fehlerchen schon im Vorhinein zu entschuldigen. Die Arbeit am Donnerstag war nicht sehr spannend, nachdem ich nachmittags nach San José wollte, hab ich bloß ein Schloss an die Tür des Labors vom Schmetterlingsgarten gemacht und den alten Hasenstall zerlegt. Ja, es gibt neben der Lecheria, wo die Kühe gemelkt wurden auch noch andere Überbleibsel der ehemaligen Finka. Obwohl sich der doch recht robuste Hasenstall vehement gewehrt hat, musste er nach eine Stunde doch klein bei geben. Zum Aufräumen der Überreste hat die Zeit aber leider nicht mehr gereicht, ich wollte schließlich den Bus um halb drei nach San José nehmen. Nach einem eher schnellen Mittagessen, da fällt mir ein, ich muss unbedingt mal den Eintrag über das Essen hier schreiben, bin ich also in den Bus nach San José gestiegen. Nachdem ich am Mittwoch zugesagt habe, mit einem Kerl, den ich auf der ACI-Feier kennengelernt habe, Pizza-All-You-Can-Eat essen zu gehen, hab ich gleich die Suzie angerufen. Nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich eh nach San José fahre haben wir ein Treffen um 16:00 Uhr an der Post von Costa Rica ausgemacht. Leider hatte ich bloß bis sechs Zeit, aber das Treffen ist sehr harmonisch verlaufen und wir haben uns wieder sehr gut verstanden. Mit ihr und einer Freundin, Johanna die ich auch letztes Jahr schon kennengelernt habe, sind wir in die Mall gefahren, um für die beiden ein Kostüm für Halloween zu kaufen. Außerdem haben wir schon ausgemacht, dass wir zusammen mim Kou-Jam am 31. Weggehen. Ich werd meine Kamera mitnehmen, lasst euch diese Bilder ja nicht entgehen ;-) Das All-You-Can-Eat beim Pizza-Hut war auch sehr nett, allein dafür nach San José zu fahren, hätte sich aber wirklich nicht gelohnt. Außerdem nervt es mich einfach mit den anderen Europäern zusammen zu sein, weil die einfach kein Spanisch sprechen wollen. Was sicherlich auch daran liegt, dass einige wirklich noch peinlich wenig Spanisch sprechen. Zwei sind zum Beispiel in der gleichen Familie und sprechen wirklich verdammt schlecht bis gar nicht Spanisch. Auch aus diesem Grund bin ich dieses Wochenende nicht nach Tuccorique auf den Geburtstag einer Freiwilligen aus Finnland gefahren, bei dem wohl fast 25 Leute von ACI sind/waren.

Der Freitag war mal wieder geprägt von harter körperlicher Arbeit, das Holz des Hasenstalls wollte nämlich von jeglichen Nägeln und Schrauben befreit werden. Das hat sich über fast viereinhalb Stunden gezogen. Heut spür ich den Muskelkater in den Händen, wirklich eine unangenehme Sache. Zum Glück hatte ich nachmittags ein Stündal Zeit zu schlafen, die Siesta ist wirklich eine tolle Erfindung!

Nachdem der Carlos am Freitag mit einer neuen Märklin- und Brawalieferung heim gekommen ist, war heute den ganzen Tag über natürlich das Haus voll. Jeder wollte seine Sachen abholen oder schauen, was der Carlos so zum verkaufen bestellt hat. Wirklich lustig diese Trenliebhaber, die können einem vom Ton in Videos sagen, um welche Lok es sich handelt, bevor sie sie gesehen haben. Das es solche Leute in Deutschland gibt, hab ich nie bezweifelt, aber hier in Costa Rica, wo es nicht einmal einen ernstzunehmenden Zugverkehr gibt? Den Abend habe ich mit meinen Kumpels in Zaragoza verbracht, so langsam wird's echt cool mit denen rumzuhängen. Mit der Zeit gibt's eben die Geschichten über die man reden kann und auch mein Spanisch wird immer brauchbarer. Allerdings ist mir ein kleiner Fauxpas passiert, dazu aber morgen mehr…

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Der tägliche Wahnsinn

Ein Glück, dass wir den neuen Rhythmus haben, der gestrige Eintrag wäre nämlich stinklangweilig geworden. Zwar war heute nicht spannender als gestern oder vorgestern, aber wenigstens ist mir heute ein gute Idee für einen Eintrag gekommen. Ich werd heute mal detailliert über den "normalen" Tagesablauf im Hause Madrigal-Vargas berichten.

Davor aber noch kurz über die letzten drei Tage. Der Montag war ein Feiertag, den man fauler nicht verbringen hätte können. Am Dienstag bin ich in der Früh mim Carlos nach San José reingefahren, um meinen IPod umtauschen zu lassen, der hat nämlich ein weißes Display. Der neue kommt in zehn Tagen und sie rufen mich an, wenn ich ihn abholen kann. Aber fragt nicht, wie lange es gedauert hat, bis ich raus hatte wo ich genau hin muss und ob meine Garantie hier überhaupt gilt. Nachdem ich erst gegen eins nach Hause gekommen bin, hab ich bloß noch ein paar kleine Besorgungen gemacht und bin nicht mehr nach Madre Verde rauf. Heute war's Wetter ziemlich schlecht, was mich gezwungen hat, früh wieder zurück zu kommen. Seit Montag sind die Mädls aus San Ramón übrigens da. Naja ich hatte dann vor der Tanzstunde noch Zeit zum Friseur zu gehen. Mit 2€ eine wirklich günstige Angelegenheit.

Also zu den Geschehnissen im Hause Madrigal Vargas;

der Tag beginnt meistens um 2:00 Uhr, Pilar(Mutter) steht auf um Frühstück für den Carlos Andres zu machen.2:20 Carlos Andres frühstückt und fährt danach in die Arbeit zum Zementwerk, Pilar ist schon wieder im Bett. 6:00 Pilar und Carlos stehen auf, Pilar macht Frühstück fürn Carlos(Vater, nicht Carlos Andres!) und Carlos duscht sich oder schaut die Updates in seinem Eisenbahnforum an. 7:00 Carlos fährt in die Arbeit und die Pilar duscht sich. 7:30 die Pilar geht zum Einkaufen. 7:40 ich stehe auf gehe duschen und mache mein Bett. 8:00 die Pilar kommt vom Einkaufen zurück und weckt die Fabi. 8:05 ich decke den Tisch und die Pilar macht Eier für mich und die Fabi, Pilar weckt die Fabi. 8:10 Frühstück ist fertig und ich Frühstücke, Pilar weckt die Fabi. 8:20 ich bin fast fertig mim Frühstück, die Pilar weckt die Fabi, die dieses Mal auch meistens kommt. (hier gibt's Unterschiede wenn die Fabi um 7 Schule hat, dazu mehr wenn ich mal über das Schulsystem schreibe) 8:30 nach dem Zähneputzen gehe ich ins Reservat hoch, kann aber um ±20 Minuten differieren je nach Tagesform. Bis 11:30 macht die Fabi Hausaufgaben, lernt, übt Lira oder schaut Fernsehen und die Pilar schaut Fernsehen, macht Hausarbeiten, Einkäufe oder hilft der Fabi bei den Hausaufgaben. 11:30 Pilar macht Essen für die Fabi die um 12 in die Schule muss. Zwischen 15:00 und 17:00 ich komme heim und gehe direkt duschen. Die Pilar macht mir was zum essen, es folgt das "Mittagessen" für mit einer kleinen Unterhaltung. Ich spüle ab oder lege Wäsche zusammen, so es denn eine gibt, beantworte Mails, schaue Fernsehen schreibe mit den Leuten aus Palmares usw. Pilar schaut ihre Novellas, manchmal schau ich mit, ist aber nicht lange auszuhalten ;) ca. 19:00 Carlos Andres kommt zurück und fällt meistens direkt ins Bett. 20:00 Carlos kommt zurück, mit Brot, wir "trinken Kaffee" (machen Brotzeit) dafür steht auch der Carlos Andres nochmal für 10 Minuten auf. Meistens folgt eine längere Unterhaltung, danach geht so ziemlich das ganze Haus ins Bett. Die Fabi schläft relativ bald. Ich meistens so gegen 11, aber auch wenn ich um halb 1 erst einschlafen kann, läuft bei der Pilar und dem Carlos noch der Fernseher, was aber nicht heißen muss, dass sie noch wach sind.

Ich hoffe ihr könnt es euch alle so einigermaßen vorstellen ;) bis zum Samstag!

Montag, 12. Oktober 2009

Neuer Rhythmus

So, nachdem ich die letzen Tage oft gehört hab, dass es manchen schwer fällt dem Blog zu folgen, hab ich beschlossen den Rhythmus zu ändern. Vielleicht sind alle zwei Tage 500 Wörter einfach ein bisschen zu viel, ich will ja schließlich, dass wenigstens eine Hand voll Leute das liest was ich schreibe. Ich hab mich also entschlossen, den Rhythmus von zwei erst mal auf 3 Tage auszuweiten. Hoffen wir, dass so nicht einfach die Einträge länger werden. Einen Versuch ist es wert und ich freu mich immer über Kommentare!

Den kompletten Freitag hab ich das Haus für die Freiwilligen geputzt, die beiden Mädls aus San Ramón kommen nämlich am Montag und das Haus war schon seit einigen Monaten nicht mehr in Benutzung. Auch wenn zwischendurch immer mal wieder geputzt wurde, war's durchaus nötig das ganze Geschirr mal wieder zu waschen. Neben ein paar toten Gekos hab ich ungefähr 100 Spinnen das Zuhause genommen und eine Ameisenstraße musste auch dran glauben. Nach diesem Tag bin ich echt froh, dass ich hier im Zentrum wohn, die Matratzen sind nicht die saubersten und auch die Duschen würde ich nicht gerade als einladend beschreiben. Bin gespannt wie sich die beiden Damen in dem Haus schlagen.

Am Samstag hätte eigentlich Vorstandssitzung von Madre Verde sein, die wurde aber wegen Unpässlichkeit der Vorsitzenden abgesagt. Stattdessen haben der Carlos und ich quasi den gesamten Tag damit verbracht, die diversen Länderspiele anzuschauen, die so im Fernsehen kamen. Während in Deutschland wahrscheinlich nur die beiden Spiele mit deutscher Beteiligung gebracht wurden, kam hier den ganzen Tag auf zwei Sendern gleichzeitig Fußball. Obligatorisch fürs Wochenende haben wir aber natürlich auch ein bisschen was an der Eisenbahn gemacht. Abends hat mich um halb 8 ein Sohn vom Albaro von zuhause abgeholt und wir haben mit der ganzen Familie das Spiel Costa Rica – Trinidad-Tobago angeschaut. Das Spiel ging 4:0 für Costa Rica aus, das war aber eigentlich nicht das Interessante an diesem Abend. Neben Albaro's Familie war auch Wolf da, ein Deutscher der seit 12 Jahren in Deutschland lebt und 64 Jahre alt ist. Er hat bis zu einem Unfall im Hamburger Hafen gearbeitet und später Holz aus Costa Rica exportiert. Wie von einem Hamburger nicht anders zu erwarten, wusste ich nach dem Spiel seine gesamte Lebensgeschichte, die aber nicht so interessant wäre, dass ich sie hier ausbreiten müsste. Nur so viel, sein Spanisch ist erschreckend schlecht dafür, dass er so lange im Land ist und sogar mit einer costa-ricanischen Frau verheiratet war. Nach dem Spiel hat er mich noch schnell zum Allen gefahren, wo wir einen 18ten Geburtstag gefeiert haben. Nachdem aber das Bier relativ schnell ausgegangen ist, sind wir danach weiter in die Bar hier um die Ecke, nur um wieder den Wolf zu treffen.

Heute sind wir vormittags zum McDonalds gefahren, um zu Frühstücken. Allerdings gibt's hier auch im McDonalds Gallo Pinto con huevo, also Reis, Bohnen und Ei zum Frühstück. Nachdem die Fabi ja keine Bohnen will, gibt's das bei uns zum Frühstück so gut wie nie, deshalb hängt's mir auch noch nicht so zum Hals raus wie dem ein oder anderen Freiwilligen. Nachmittags waren dann die Chris mit Freund im Haus, da hab ich vielleicht einen dritten Mann für den Chirripo gefunden. Wär eine coole Sache, die beiden sind nämlich wirklich supernett.

Also lasst mich wissen was ihr vom neuen Rhythmus haltet und bis in drei Tagen!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Schmerzen…

Heute tut mir alles weh, … aber fangen wir von vorne an!

Der gestrige Tag hat eigentlich ganz harmlos angefangen; wie mittlerweile gewohnt, wenn Albaro und Arelis mit ins Reservat fahren, haben wir uns um 8:30 Uhr an der Pulperia (=Tante-Emma-Laden) getroffen. Oben haben wir dann das "Büro" angeschaut, da kommt, wohl unter der Tür durch, Wasser rein. Der Plan für nächste Woche ist also, davor einen Ablauf einzuschlagen, das wird auch nochmal eine schöne Aufgabe. Naja so langsam hab ich Übung, also hab ich eine weitere Türe schwarz gestrichen und auch das Gestell der Mülleimer ist in neues Schwarz getaucht. Auch wenn die Arbeit etwas eintönig ist, sieht man doch Ergebnisse und außerdem waren gestern ja die Anderen zum Ratschen da. Kurz nach 10 Uhr sind dann auch noch die beiden Studentinnen aus San Ramón gekommen, die werden ab Montag zwei Monate als Freiwillige bei uns arbeiten. Ich hab sie zwar bloß kurz zu Gesicht bekommen, aber auf den ersten Blick waren sie ganz sympathisch. Mal schauen, ob sie auch richtig anpacken… ich putzt ihnen morgen erst mal das Haus, damit sie sich auch wohl fühlen. Gegen Mittag sind dann Arelis und Albaro zurück ins Zentrum gefahren und haben die Mädels zum Bus gebracht, soweit klingt eigentlich alles ganz harmlos.

Nun wollte ich in der Mittagspause meinen kleinen Berglauf starten, der ist mittlerweile zur Routine geworden. Ist so ein halbe Stunde Berg rauf und runter um mich ein bisschen auszupowern, was bei der Höhe kein Problem ist. Nach ein paar Metern war aber schon Schluss, es hat nämlich die letzten Tage endlich angefangen vernünftig zu regnen und so war der ganze Weg von Zweigen und einem schilfähnlichem Gewächs versperrt. Naja und weil der Raffa die nächsten Wochen am anderen Ende des Parkes beschäftigt ist, hab ich kurz entschlossen zur Machete gegriffen. Den ganzen Weg freizumachen hat eine gute Stunde gedauert und die Arbeit hat auch eigentlich ziemlich viel Spaß gemacht, da konnte man sich mal richtig austoben. Nun gut gestern Abend und heute hab ich es dann ein bisschen bereut, aber gut. Ich bewundere wirklich die Leute, die diese Arbeit täglich mehrere Stunden machen, auch wenn es für mich sicherlich nicht das letze Mal war.

Zurück zuhause, hab ich eigentlich bloß schnell geduscht und der Fabiola kurz das Dividieren per Hand erklärt. Hat echt 5 Minuten gedauert, bis ich das wieder raus hatte. Wer hat gleich wieder den Taschenrechner erfunden? …Danke…! Um halb 6 hab ich dann den Bus nach San Ramón genommen, der braucht ungefähr 15 Minuten. Ich hatte also noch eine Viertelstunde Zeit, um die Tanzschule zu finden. Nach dem zweiten Mal nachfragen bin ich dann auch gerade noch rechtzeitig gekommen. Die Stunde war eher unspektakulär, kann man von der ersten sicherlich auch nicht anders erwarten. Die Lehrerin hat viel erzählt und man hat sich erst mal kennengelernt. Im gleichen Kurs wie ich sind – zufällig – auch noch drei andere Deutsche, die wohl in San Ramón aufs Colegio gehen. Außerdem natürlich die Birgit aus Belgien, die auch mit ACI in Costa Rica ist. Aber zur Tanzschule vielleicht nächste Woche mehr.

Heute ging's erst um halb 9 aus dem Bett, weil wir nur ein paar Firmen besuchen wollten, um bei ihnen um Geld für unsere Aktion im November zu bitten. Nachdem Albaros Geburtstag ist, haben wir das Ganze auch ziemlich schnell hinter uns gebracht und die Firmenchefs waren auch alle ganz offen. Ich hatte also auch noch Zeit ein paar Besorgungen zu machen. Außerdem hab ich heute rausgefunden, dass es in San Ramón an der Uni wohl 3 Beachvolleyballplätze gibt. Werd mich mal erkundigen ob man da regelmäßig Training stattfindet, wo man einsteigen könnte. Ein weiteres Hobby würde meiner Beschäftigung unter der Woche sicherlich noch gut tun!

Dienstag, 6. Oktober 2009

Back to work

Eigentlich hätte ich ruhig noch ein Stündchen mehr Schlaf gebrauchen können, da der Carlos aber um 7 aus dem Haus musste, hatte ich einen Grund um 6:30 Uhr zum Frühstücken aufzustehen. Natürlich hätte ich auch um halb 8 noch Frühstück bekommen, nachdem ich Oma & Opa aber auf dem Brambergvideo gesehen hatte, ist mir eingefallen wie lange die schon nichts mehr von mir gehört haben. Also nach dem Frühstück Skype angeschmissen und mich mal in der Blumenau gemeldet, glaub die Oma hat sich sehr gefreut! Auch wenn sie nicht so ganz wusste was sie sagen sollte.

Der Arbeitstag war sehr entspannt, wir hatten nämlich den Ökolgieklub des Colegios San Augustin zu Besuch. Interessante Sache, die Schule ist nämlich privat und es zeigt sich schon ein Unterschied zu den staatlichen Schulen. Alle Kinder wurden mit dem Auto gebracht und auch wieder abgeholt, es waren glaub ich vier Leute von der Schule dabei und die Kinder haben sogar auf die gehört. Der Albaro hat den Kindern also was über Madre Verde erzählt und dann sind wir die große Runde im Reservat gegangen, immerhin 3km. Während der Albaro die Führung übernommen hat, hab ich also den erwachsenen Begleitern was über meinen Dienst, meine Arbeit, Deutschland und so weiter erzählt. Mal wieder eine gute Gelegenheit eine Geschichte fünfmal zu erzählen, da kann man bei jedem Mal versuchen ein paar Fehler auszumerzen, die einem beim vorherigen Mal aufgefallen sind. Oder man versucht passendere Ausdrucksweisen zu finden, mach mir Spaß und ich bin oft überrascht auf wie viele verschiedene Weisen ich mich schon ausdrücken kann.

Den Nachmittag hab ich dann hauptsächlich in der e-fellows Community verbracht, eine tolle Sache! Naja und nachdem der Carlos ja am Montag bei einer neuen Arbeitsstelle angefangen hat, gabs am Abend natürlich genug Gesprächsstoff.

Heute war das Aufstehen dann eher schwierig, die Hunde waren die Nacht über mal wieder etwas nervös. Da der Termin für unsere große Aktivität mit allen Ökologie-AGs der palmarischen Schulen am 13. November doch schon recht nahe ist, haben wir den Vormittag über alles nötige besprochen, was die nächsten Wochen zu tun ist. Besuch von Firmen, die bei der Versorgung helfen sollen, Einladung von besonderen Gästen usw. Ich hoffe bloß, das ganze wird einigermaßen organisiert ablaufen. Ich glaube ich kann mich an der ein oder anderen Stelle schon ganz gut einbringen und auch die Erfahrung die ich ja jetzt doch schon habe kommt mir dabei sicher zugute.

So Morgen gehen die Tanzstunden los, da bin ich ehrlich gesagt schon ein bisschen nervös… Schaun wir mal wie ich mich anstellen werde ;)

Montag, 5. Oktober 2009

Tortuguero

Nach einem weiteren eher langweiligen Tag in Madre Verde am Donnerstag, ging's am Freitag mit dem ersten Bus um 5 Uhr nach San José. Mit einer Gruppe von pensionierten Lehrern hab ich mich also auf den Weg nach Tortuguero gemacht. Mit zwei weiteren Bussen sind wir weiter bis Cariari gefahren und von da mit einem Taxi weiter zur Anlegestelle der Boote. Bis dahin hab ich von der Reise natürlich nicht viel mitbekommen, um vier aufzustehen ist halt nicht so mein Ding. Um 10 hat das Boot also dann abgelegt und dank der leichten Fahrtprise und des wirklich wunderschönen Anblicks war die Müdigkeit dann auch schnell verflogen. Naja bis dahin hatte ich ja auch sicherlich nochmal 3 Stunden geschlafen. Nur das Frühstück in Cariari hat mich mal für ein paar Minuten wach gehalten.

Die zweistündige Bootsfahrt war wirklich ein Erlebnis, tiefster Jungle an den Ufern, über und auch im Wasser. Teilweise hat der junge Kapitän wirklich halsbrecherische Manöver hingelegt, der kleine Fluss auf dem wir die ersten 1 ½ Stunden verbracht haben, hatte auch nicht gerade viel Wasser. Also nach zwei Stunden durch Jungle und vorbei an kleinen Häuschen in Wasser gebaut sind wir in Tortuguero angekommen. Ein wirklich netter Ort, der gleich ab der Ankunft sein karibisches Flair verbreitet. Da Tortuguero auf einer sehr langgezogenen Insel liegt und nur mit dem Boot oder dem Flieger zu erreichen ist, gibt es dort keine Autos, nur 2 Quads die als Müllwagen fungieren. Deshalb gibt's statt Straßen nur Wege und auch der Lärm kommt eher von den Hunden und den Parties als von den Autos und LKWs.

Unser Hotel war direkt an der Küste und etwas abseits vom Zentrum, wenn man dieses so nennen kann. Mit uns sieben war noch eine Gruppe von 8 Amerikanern und zwei Franzosen da, damit waren auch schon alle Zimmer belegt. Das Mittagessen gab's in einer empfohlenen Kneipe ein paar hundert Meter weiter, die sicher noch nie ein Tourist gesehen hat. Nach dem wirklich guten Essen hat die Siesta wirklich gut getan, die fünf Stunden gequetscht in den Bussen waren auch nicht gerade erholsam. Das Abendessen ist leider ausgefallen, meine Mitreisenden waren halt doch fast alle knapp an den 60 dran. Stattdessen haben wir einen kleinen Stopp in der Karaokebar eingelegt, wo einige wirklich überrascht haben. Mittlerweile bin ich aber wirklich überzeugt, dass es kein Latinolied gibt, dass nnicht hauptsächlich von Liebe handelt.

Um 9 hat uns dann der Cousin des Hotelbesitzers mit in den Nationalpark genommen, als registrierter Führer hätte er eigentlich von mir das 5-Fache verlangen müssen. Nach einiger Überzeugungsarbeit, hat er aber auch mich für den Ticotarif mitgenommen. Nach einem kleinen Fußmarsch haben wir dann zusammen mit drei anderen Gruppen einer Schildkröte beim Eierlegen zugeschaut. Leider durfte man keine Kameras mitnehmen und die Begeisterung kann man auch sicher schwer beschreiben. Dieses Erlebnis ist einfach eines, das man selbst machen sollte. Ich glaube zwar, dass die Schildkröte damals auf den Kap Verden noch etwas größer war, es kann aber gut sein, dass ich damals einfach noch etwas kleiner war… Nachdem die andern Gruppen schon die Geduld verloren hatten und gegangen waren, hatten wir dann noch das Glück die Schildkröte zurück ins Wasser "gehen" zu sehen. Wirklich cool wir die Viecher es schaffen diesen Berg von Körper durch den Sand zu schleifen. Allein die Spuren sind schon beeindruckend (siehe Bilder). Neben der ersten gab's auf dem Rückweg nochmal zwei weitere Schildkröten zu sehen, alle drei hatten einen Panzer von über einem Meter also wirklich beeindruckende Tiere. Um 12 sind wir ins Bett gekommen und bei der Hitze waren wir wirklich froh um den Ventilator.

Naja wie gesagt meine Begleiter waren nichtmehr die jüngsten, ich dachte eigentlich der Vorschlag um halb 5 den Sonnenaufgang anzuschauen, war eher theoretisch gemeint. Ältere Leute brauchen aber anscheinend wirklich nicht allzu viel Schlaf, um halb 5 waren wir also am Strand. Wahnsinn, ich hab mir selber Vorwürfe gemacht, dass ich selbst nie so früh aufstehen würde. Auch wenn ich mich in diesem Fall ja sogar überwunden hatte. Ich hab zwar noch nicht allzu viele Sonnenaufgänge erlebt, dieser war von allen aber sicher der Schönste. Schaut euch auf jeden Fall mal die Bilder an und seht selbst. Der Rest des morgendlichen Spaziergangs war dann eher weniger erfreulich, sicher 80% der Nester waren entweder von Hunden oder Ähnlichem aufgefressen oder von Menschen ausgeräumt. War ein ziemlich trauriger Anblick teilweise und kaum zu glauben, dass das trotz den Guards passiert, den ganzen Strand effektiv zu überwachen, ist aber wahrscheinlich nahezu unmöglich.

Nach dem Frühstück mit Gallo Pinto und geilen Früchten wollte ich eigentlich nochmal ins Bett springen. Da die Abreise aber für zehn angesetzt war, wollte ich die Chance nicht verpassen, seit Korfu mal wieder ins Meer zu springen. Mit der Idee war ich aber ziemlich allein und die Blicke waren fast ein bisschen ängstlich als ich mich Richtung mehr auf gemacht habe. Die Wellen waren aber nett hoch und der Strand ja ein ziemlicher Traum. Da unser Zimmer gerade geputzt wurde, war nach der Badesession auch noch Zeit und sogar Motivation für einen kleinen Strandlauf da.

Nachdem auch dieser Tag wieder sehr früh begonnen hatte, hatte ich auf der Bootsfahrt nach Limón teilweise einige Probleme, meine Augen aufzuhalten. Aber auch diese drei Stunden durch den zum Bananentransport gemachten Kanal waren ihren, dank den Verhandlungskünsten der Ticos recht geringen, Preis wert. Auch ein Foto von einer Eisenbahnbrücke ist rausgesprungen, über das sich der Carlos gefreut hat wie ein Schnitzel. In Limón dem größten Hafen von Costa Rica haben wir noch in einem wirklich tollen Fischrestaurant gegessen und sind dann, wieder mal per Bus, nach San José gefahren. Vom letzten Jahr erinnere ich mich, dass diese Fahrt durch die Bananenplantagen wirklich cool war. Dieses Jahr dagegen hab ich von den drei Stunden Fahrt aber zwei Stunden und 55 Minuten schlafend verbracht. Angekommen in San José waren wir heilfroh, wieder auf 1200 Metern zu sein, die Hitze an der Küste war einfach kaum zu ertragen. Ich bin also wirklich froh, hier in Palmares zu leben, wo das Klima zumindest nachts einigermaßen menschenfreundlich ist.

So noch kurz zum Sonntag, es war mal wieder Familienversammlung angekündigt. Zum Mittagessen waren wir also zu 12t, danach splittet sich das ganze aber immer ziemlich auf und jeder macht so seine Sachen. Der Carlos und ich haben zum Beispiel ein paar neue Weichen und Signale oben an der Tren angeschlossen und auch für den Wlan-Router war endlich mal Zeit. Ich hab also jetzt auch in meinem Zimmer Internet. Morgen kommt eine Klasse aus dem privaten Colegio in Palmares und da die Kids den ganzen Vormittag Zeit haben, bin ich schon sehr gespannt wie's wird.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Glossar

ACI

Partnerorganisation hier in Costa Rica, zuständig für die Familien und Projekte. Organisiert ab und zu Parties in ihrem Büro und die Leute sind alle super drauf.

Albaro

Madre Verde

Er ist ein pensionierter Lehrer mit Mitte 50, arbeitet seit 2 Jahren ein paar Tage die Woche im Projekt. War Direktor in einer kleinen Schule hier am Land von Palmares und hat die Ökologie-AGs in allen Schulen gegründet. Ist der Assistent der Direktorin von Madre Verde und gibt mir meistens meine Aufgaben. Hat außerdem eine Gruppe von Ex-Lehrern gegründet, die ab und zu reisen.

Alejandra

Familie

Mit 27 die drittälteste Tochter der Familie, arbeitet als Lehrerin in einem Ort nahe San Carlos. Kommt circa alle zwei Wochen zu Besuch.

Allen

Freundeskreis

Quasi bester Freund meines Austauschbruders. Spielt mit meiner Gastschwester in der Banda und kommt im Dezember mit nach Panamá.

Arelis

Madre Verde

Direktorin von Madre Verde, 24 und studiert Biologie. Hat den Kontakt mit ACI aufgebaut und hasst eigentlich die Arbeit in der Natur.

Carlos

Familie

Mein Gastpapa, Mitte 50 und grade im Prozess der Pensionierung. War in San José auf einer Kaderschule, kennt daher so ziemlich alle Minister persönlich. Hat in der Behörde für Straßenbau gearbeitet und fängt im Moment bei der zivilen Luftfahrt an. Liebt Eisenbahnen und hat eine große Märklineisenbahn im ersten Stock, der extra dafür gebaut wurde. Arbeitet nebenbei für eine portugiesische Firma die eine Zuglinie von San José nach Panamá plant.

Carlos-Andres (Can)

Familie

Mit 25 der viertälteste, arbeitet in einem Zementwerk. Vater von der Sophia und Ex-Zimmerkamerad meines Austauschbruders. Ist wenig daheim, weil seine Freundin in Alajuela wohnt und er sie nach der Arbeit meistens besucht. Fängt oft sehr früh, so um 3 oder 4, mit der Arbeit an, seh in also nicht so viel.

Christina

Familie

28 und zweitälteste Tochter des Hauses, hat einen Optikerladen in Escazú nahe von San José. Mutter von José Fabian.

Esteban

Familie

Mit 30 ältester des Hauses, lebt in Tibás nahe San José, kommt selten zu Besuch.

Fabiola

Familie

Mit 11 die jüngste Tochter, geht zur Schule, spielt in der Banda von Palmares und tanzt in einer Gruppe für traditionelle Tänze. Jeder ihrer Geschwister ist für die Anschaffung einer Sache verantwortlich, Can für die Hosen, Christina für die Sonnenbrillen etc, ich hab – noch – keine Aufgabe.

Jorge-Enrique (Quique)

Familie

18 zweitjüngster, grade das Colegio abgeschlossen und lebt jetzt ein Jahr bei einer Familie in Wuppertal. Hat viel mit meinem Gastvater an der Märklinbahn gearbeitet und mir quasi seinen Freundeskreis für ein Jahr ausgeliehen.

Jose-Fabian

Familie

6 und Sohn von meiner ältesten Gastschwester, etwas schüchtern mir gegenüber aber ein ziemlicher Rabauke

Mario

Freundeskreis

Weiterer sehr guter Freund vom Quique, seine Eltern kommen im Dezember nach Deutschland. Studiert in Cartago, ist also bloß am Wochenende hier in Palmares

Pilar

Familie

Mutter und Chefin des Hauses, kommt aus Palmares und an jeder Ecke trifft man Verwandtschaft. Hat 9 Geschwister und die Hausarbeit ist fest in ihrer Hand.

Raffa

Madre Verde

Peon, wie er hier genannt wird. Wohnt am Fuße des Reservats mit seiner Familie in einem kleinen Haus. Ist für die "niedrigen" Arbeiten zuständig. Hat ca. 3 vielleicht 4 Zähne und spricht ein Spanisch, das mir wirklich immer noch ziemliche Probleme bereitet.

Randall

Organisation ACI

Netter Kerl Ende 20 der hier in einem Reisebüro arbeitet und Freiwillig bei ACI etwas mithilft. War ein Jahr in Hannover und im Februar wollen wir gemeinsam auf den höchten Berg von Costa Rica

Sophia

Familie

Tochter meines Gastbruders und wohnt quasi im Haus. Für ihre drei Jahre spricht sie sehr viel und kann ziemlich nervig werden. Eigentlich aber eine ganz liebe und bringt ganzschön Leben ins Haus. Folgt keinem, was ab und zu etwas Aufruhr hier verursacht.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Grupo ICE

So heute ist es soweit, die letzten beiden Tage ist wirklich nicht viel Interessantes passiert. Am Dienstag hab ich die Klotüren fertig gestrichen und heute eine weitere Abteilung an Bäumchen von Unkraut befreit. Ich werde also mit meinen aufgeschriebenen Blogthemen beginnen.

Als erstes hab ich mir da "grupo ICE" aufgeschrieben, ein riesiges staatliches Unternehmen, dass für Elektrizität, Internet, Telefonnetz, Mobilfunknetz und Fernsehnetz zuständig ist. Fangen wir mit der Elektrizität an, eine Sache auf die die Ticos sehr stolz sind. In Costa Rica sind 98% der Bevölkerung mit Strom 24/7 ausgestattet, eine sehr hohe Rate für Lateinamerika. Auch bei der Stabilität ist nicht allzu viel auszusetzen, auch wenn die Installationen ab und zu etwas halsbrecherisch aussehen. Auch die Preise sind, wie für staatliche Unternehmen üblich, sehr niedrig, was übrigens auch für die anderen Dienstleistungen gilt.

Das bringt uns zu einem wichtigen Punkt, bevor wir auf die anderen Sparten des Unternehmens eingehen. Costa Rica ist ja bekanntlich sehr westorientiert, so streben sie eine Teilprivatisierung ihrer staatlichen Unternehmen an. Angefangen werden soll hier mit grupo ICE, wozu es Anfang 2007 eine Volksabstimmung gab. Die Ticos haben der Teilprivatisierung nach vielen teils sehr emotionalen Diskussionen mit knappen 51% zugestimmt. Viele haben natürlich Angst vor steigenden Preisen, eine Mehrheit erhofft sich aber wohl doch eine Verbesserung des Services mit dem Einzug des Wettbewerbs. Dies mag beim Strom nicht unbedingt von Nöten sein, bei den folgenden Dienstleistungen besteht aber meine Ansicht nach schon noch etwas Verbesserungsbedarf. Erste Schritte sollen diesen Sommer, also Januar bzw. Februar gemacht werden.

Über die zweite Sparte, das Internet kann ich nicht viel sagen, da wir das Internet über unseren Kabelanbieter beziehen. Die Netze scheinen aber erstaunlich schnell zu sein und von letztem Jahr weiß ich, dass man fast in jedem Kaff an einen Internetanschluss kommt. Probleme mit der Geschwindigkeit gibt es aber wohl in San José, offensichtlich ist dort der Datentransfer doch etwas zu groß für das vorhandene Netz. Da hab ich hier in Palmares natürlich andere Voraussetzungen. Da wo keine ICE-Dienste hinreichen, vor allem in den Bergdörfern, sind die internationalen Stellitenanbieter sehr beliebt.

Das Telefonnetz ist auch gut ausgebaut und recht stabil, viele der Häuser auf meinem Weg in die Arbeit haben aber zum Beispiel kein Telefon, da müssen die vielen öffentlichen Telefone herhalten. Zur Benutzung dieser gibt es eine sehr schöne Lösung, man kann Prepaidkarten für einen bestimmten Betrag kaufen. Mit diesen erhält man eine Nummer, die man von jedem Telefon, auch von Haustelefonen und Handys, aus anrufen kann und man kann den Betrag abtelefonieren. Natürlich kann auch mit Münzen bezahlt werden, eigentlich hat aber jeder der kein Handy bzw. kein Telefon im Haus hat eine solche Karte mit sich herum.

Die größten Veränderungen werden sich aber im Mobilfunk ergeben. Bisher kann nur ein Einheimischer einen Vertrag beim ICE abschließen, er muss dafür die Rechnung eines Handys vorzeigen, dass anschließend mit einer Simkarte ausgestattet und aktiviert wird. Insgesamt ein bisschen ein umständliches Prozedere, bei dem man sogar seine Ausweisnummer angeben muss und ich hätte ohne Ticohandy hier keinen Vertrag abschließen können. Da bin ich froh, dass ich einfach Quiques Handy übernehmen konnte. Diese Sache werden private Unternehmen sicher anders handhaben. Auch die Preise werden sich sicher verändern, im Moment kostet eine SMS 1,5 Collon was ca. ¼ €-Cent entspricht und ein Anruf 3 Collon pro Minute. Sicherlich ein Grund, das Costa Rica zu den Weltmeistern im SMS-verschicken gehört. An der Verfügbarkeit des Netzes ist eigentlich nicht viel zu meckern, auch wenn die Funklöcher doch noch häufiger auftreten als in Deutschland. Was mich aber die letzten Wochen öfters aufgeregt hat, ist die Zuverlässigkeit der SMS-Zustellung. Manchmal dauert es über eine halbe Stunde, bis eine Nachricht beim Empfänger eingeht. Schlimmer sind aber noch die Tage, an denen nicht eine der gesendeten SMS ankommt, sie scheint dann einfach auf dem Server verloren gegangen zu sein. Hier ist sicher Besserung zu erwarten, auch wenn es einen ab und zu von der dauernden Erreichbarkeit befreit. Vielleicht sollte man auch das von der guten Seite sehen J

Nagut den nächsten Eintrag gibt's sicher erst am Sonntag, weil ich von Freitag bis Sonntag in Tortuguero zum Schildkrötenschauen bin. In kürze gibt's dann auch ein kleines Glossar, in dem nicht regelmäßige Leser oft benutzte Begriffe oder Personen nachschauen können. Will doch meinen Blog, wenn ich schon so viel schreibe auch der hart arbeitenden Bevölkerung zugänglich machen. Übrigens freue ich mich immer über Kommentare, Anregungen und Kritik!

 

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