Eigentlich hatte ich nicht erwartet, dass ich's schaffen würde, ich fand mich aber doch wirklich am Sonntag in der Früh um sechs im Bus nach San José wieder. Naja offensichtlich hab ich mich also überwunden um kurz nach fünf aufzustehen, um mim Randall und zwei Freiwilligen die schon seit Januar da sind, den Irazú zu stürmen. Angekommen in San José haben wir uns vor dem Nationaltheater getroffen. Die Anderen waren, weil sie schließlich eine Stunde länger schlafen konnten etwas fitter. Vom Handyklingeln schließlich aus meinem Halbschlaf gerissen, hab ich mich doch ein bisschen gewundert, was die Betina, eine weitere Freiwillige, so früh von mir wollen könnte. Doch da sah ich sie schon auf der anderen Straßenseite winken, sie und noch zwei andere hatten das gleiche Ziel wie wir. Insgesamt waren wir also zu siebt auf dem Trip auf den Irazú, den höchsten Vulkan Costa Ricas mit 2100m. Während die anderen während der 1 ½ Stunden Fahrt auf den Vulkan geschlafen haben, haben der Randall und ich unseren Chirripotrip "geplant". Termin ist für Februar gesetzt, wenn die Wetterbedingungen hoffentlich ideal sind. Da darf ich noch ein bisschen ejercicio machen bis dahin, soll doch ein ziemlich heftiger Trip sein. Naja gegen halb zehn sind wir also direkt am Krater mit dem Bus angekommen. Wenn man schon den Fogo auf den Cap Verden gesehen hat, ist ein solcher total inaktiver und touristisch erschlossener Vulkan eigentlich nichtmehr so spektakulär, die Nebelschwaden die umhergezogen sind und die grüne Lagune waren aber schon ganz cool. Auf dem Rückweg sind wir durch Cartago, den religiösen Mittelpunkt von Costa Rica gekommen. Cartago war die erste Hauptstadt von Costa Rica und so gibt es dort noch ein paar schöne Häuser im Kolonialstil und außerdem eine schöne Geschichte über die Entstehung der Basilika, aber für diese Geschichte kommt sicher noch einmal die Gelegenheit. Nachdem ich bei der Suzie zuhause angerufen hatte und mir ihre Mutter gesagt hatte sie würde um fünf nach Hause kommen, hab ich mich nach dem Mittagessen auf nach Tibás gemacht. Leider war weder die Suzie pünktlich daheim, noch der Kou-Jam zuhause. Der Trip war also eher unnütz und nachdem der letzte Bus nach Palmares am Sonntag um sieben geht, hab ich mich lieber beeilt, diesen noch zu erwischen. Zuhause angekommen gab's noch einen kleinen Ausflug zum örtlichen Chinesen und dann gings ab ins Bett.
Der Montag begann erst mal mit einer Enttäuschung, auf meinen Anruf in Icking hat leider keiner geantwortet, ich werd's die Woche noch mal probieren, will dem Maxi doch zum Geburtstag gratulieren, wenn schon verspätet doch wenigstens am Telefon. Den Vormittag hab ich dann mit der Arelis in den Wäldern von Madre Verde verbracht, um den Rafa zu suchen, den Peon wie sie hier wirklich sagen. Ich hab also ein paar neue Teile des Reservats gesehen, in die ich mich selbst wahrscheinlich so ganz ohne Weg eher nicht vorgetraut hätte. Allerdings war die Suche leider erfolglos und so ist die Arelis wieder ins Zentrum gefahren um ein paar Briefe für die Freiwilligen aus Mexiko fertig zu machen. Ich hab indessen angefangen, die Klotüren schwarz zu streichen. Eine nicht wirklich triviale Aufgabe, Metalltüren nur mit Pinsel und einer sehr zähflüssigen antikorrosiven Farbe zu streichen, ganz perfekt ist es mir auch nicht gelungen, meinen Perfektionismus muss ich aber einfach etwas zurückschrauben hier ;) Naja währen meiner Arbeit hab ich dann eine ganz neue Spezies auf Madre Verde gesehen, die sich mir vorher noch nicht gezeigt hatte, zwei Gringos mit Kameras und Ferngläsern. Weiß der Himmel woher sie von dem Reservat wussten, sie waren aber doch ganz angetan von der ganzen Anlage. Naja und auch meinen ersten Kolibri hab ich heute hier entdeckt und einige Schmetterlingsspezies deren wissenschaftlichen Namen ich laut Arelis kennen muss. Nachdem es den ganzen Nachmittag geregnet hat, hab ich bis um halb 5 gearbeitet, bin dann beim Bananenessen eingeschlafen und so erst um sechs zuhause angekommen. Den Abend hab ich mich abwechselnd mit der Sophia versteckt oder wir haben gefernseht und jetzt bin ich verdammt müde. Gute Nacht!