Dienstag, 15. September 2009

Puntarenas und der Tag der Fackel

Der Sonntag war wirklich ein toller Tag und die Bilder sind ja schon online. Der Umzug der bandas hat zu Ehren eines Jungen stattgefunden, der vor mehr als 30 Jahren einige Leute aus einem ins Meer gestürzten Bus gerettet hat. Dar Busfahrer war 12 Jahre vor diesem Vorfall schon mal in einen Umfall entwickelt, als er ein Orchester nach Honduras gefahren hat und schon damals sind einige Menschen gestorben. Der werte Herr lebt zwar mittlerweile nicht mehr, hat aber beide Unfälle nahezu unbeschadet überlebt. Der Junge ist in dem Bus ertrunken, weil ihn, nachdem er einige andere gerettet hatte, ein Passagier in seiner Panik am Arm gepackt und nicht wieder losgelassen hat. Naja und nachdem die Ticos ein Volk sind, das seine Helden feiert, veranstalten sie immer am 13. September einen Umzug der Orchester aus der Umgebung. Wie man auf den Fotos sieht, läuft ein solcher Umzug hier ein bisschen anders ab als bei uns. Die Musik hat zwar schon Marschcharakter, die Latinoeinflüsse sind aber nicht zu überhören und so schaut das Publikum nicht bloß zu, sondern ist hüftenschwingend mit dabei. Neben der Fabiola spielt auch der Allen in der banda juvenil de palmares, ein richtig guter Freund vom Quique, der auch mich immer ansimst wenn was geht. Eine Inspiration für die Umzüge zuhause waren auch die schicken Mädels, die vor jeder Band tanzend mitgewirkt haben. Leider passt sowas zu unseren Trachtenzügen eher weniger…

Nach dem Umzug in sengender Sonne, hatten wir alle dringend eine Erfrischung nötig. Bevor wir uns auf den Weg nach Hause gemacht haben sind wir also noch ans Boulevard von Palmares gefahren und haben uns einen Churchill genehmigt. Für die, die dieses perverse Eis nicht kennen, es besteht quasi aus crushed Ice, Sirup, Milchpulver, Kondensmilch und Vanilleeis, eine riichtige Kalorienbombe also. Auf der Heimfahrt hab ich also einen kleinen Verdauungsschlaf eingelegt.

Am Montag hieß es früh aufstehen, weil die Fackel im Anmarsch war. Die Fackel wird ähnlich wie das olympische Feuer von Guatemala nach Costa Rica gebracht und symbolisiert den Weg den die Unabhängigkeitserklärung durch Mittelamerika nach CR gekommen ist. Vor der Ankunft der Fackel gab's noch ein paar Aufführungen von typischen Tänzen zu begutachten, endlich mal die Chance, Bilder davon bei Tageslicht zu machen. Eigentlich angekündigt für 8 kam die Fackel so gegen halb 10 mit großem Tamtam am Park an. Nach ein paar patriotischen Reden war das ganze Spektakel auch ziemlich schnell wieder vorbei. Am Rande war auch noch ein kleiner Tratsch mim Allen und einigen anderen vom colegio bilingüe drin. Bei dieser Gelegenheit hab ich von dem baile erfahren, der am Abend stattgefunden hat. Vor dieser Geschichte sind wir aber noch nach Alajuela und San José reingefahren, Carlos, Pilar, Sophia und ich. Die Kleine ist im Moment bei uns, weil sie ein bisschen krank ist und deshalb nicht in den Kindergarten gehen kann. Wenn dieses Mädchen in einen Raum kommt, geht einfach die Sonne auf. Die hat einen Charakter und eine Ausstrahlung, die ich allerhöchstens mit der vom Leopold vergleichen will, auch wenn der deutlich ruhiger ist. Nachdem der Carlos einige Dokumente für seine Pensionierung besorgt hat, gabs noch eine kleine Pizza in einem italienischen Restaurant, die Pizza war zwar nicht italian style, aber durchaus gut. Außerdem haben wir nebenbei noch wie selbstverständlich einen Reifen wechseln müssen, scheint bei den Straßen hier öfters zu passieren. Dementsprechend schnell wars auch passiert und wir waren gegen 3 wieder daheim. Genau die richtige Zeit für ein kleines Skype-Telefonat mim Quique, das übrigens jeden Tag stattfindet. Fühl mich fast ein bisschen schuldig, dass ich mit meiner Familie erst drei Mal geskyped habe.

Die Geschichte mit dem baile war dann so eine Sache, eigentlich findet das Ganze in einer Turnhalle neben dem Park statt. Es geht da bloß kaum einer rein, die eigentliche Veranstaltung geht im Park selbst ab. Ein riesiger Haufen von Jugendlichen versammelt sich und hat Spaß. Die wirklichen Höhepunkte sind die kleinen Raufereien, die bei einem solchen Auflauf von Heranwachsenden Machos unweigerlich stattfinden. Dann versammeln sich alle und bilden einen Kreis um die Akteure, wirklich lustig anzuschauen und man fühlt sich wie in einem richtig schlechten Film. Nach ein paar Bier in der Bar die ungefähr hundert Meter von meinem Haus entfernt liegt bin ich dann so gegen 2 ins Bett.

Vom heutigen Tag der Unabhängigkeit, werd ich dann im nächsten Eintrag erzählen. Außerdem hab ich eine Liste für Blogthemen angelegt, von denen ich euch erzählen kann, wenn mein Alltag langweilig wird, aber noch ist es nicht so weit ;)

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