Ich hab bewusst gestern keinen Eintrag geschrieben, weil ich dem Seminar einen Tag Zeit geben wollte, das gut zu machen, was gestern verbockt wurde.
Der Sonntag war relativ schrecklich, mit dem Vormittag über Fair-Trade hat's begonnen. Ein übermotivierter Kerl von einem Verein aus Berlin war da, der sich zwar wirklich Mühe gegeben hat. Leider hat er es mit einem Rollenspiel einer stillen Diskussion und einem Planspiel einfach mit den pädagogischen Mitteln übertrieben. Dabei ist die eigentliche Message leider ziemlich untergegangen und keiner ist schlauer als davor. Der Nachmittag war dagegen wirklich schön gestaltet, mit einer Podiumsdiskussion bei der sieben Gruppen je eine Person vorbereitet haben, deren Thesen sie dann durch einen Vertreter repräsentiert haben. Leider war die Vorbereitungszeit und der Umfang des Materials etwas zu klein, um eine tiefgreifende Diskussion zu erzeugen. Was zum Thema Entwicklungszusammenarbeit – Fluch oder Segen sicher eine spannende Sache gewesen wäre.
Der heute Vormittag hat aber den Vogel abgeschossen. Angekündigt wurde uns ein globalkritischer Stadtrundgang, was sich ja eigentlich ganz gut anhört. Leider beschränkte sich das Ganze auf einen Rundgang über den Alexanderplatz, vom New Yorker zum BK zum Saturn. Was so kritisiert wurde, könnt ihr euch sicher denken :D natürlich Fleischverbrauch, Umweltverschmutzung bei der Jeansherstellung, Ausbeutung der Arbeiter usw. Nicht nur, dass man nichts als Allgemeinplätze zu hören bekommen hat, auch der Vorträger hat äußerst leise gesprochen, was ein Zuhören am Alexanderplatz mit Brunnen, Trambahn und Bratwurstverkäufern äußerst schwierig und anstrengend gemacht hat. Der Nachmittag in der Botschaft war auch nicht sehr erfreulich, laut dem Büro kann die Legalisierung bis zu zwei Wochen dauern. Das würde bedeuten, dass meine Eltern mir das Zeug nachschicken müssten. Ärgerlich, zumal ich am Telefon andere Informationen bekommen hatte.
Der Abend im Hard-Rock-Café hat aber für einiges entschädigt und auch nochmal Mut für die letzten Tage gegeben. Also…
Pura Vida!
1 Kommentar:
Lieber Willi,
eine schöne Einrichtung mit dem Blog, hoffentlich zeigst du auch in Costa Rica gute Disziplin, uns auf dem Laufenden zu halten. Vielleicht ist ja für einen Bayern Berlin weiter weg als Costa Rica?
Ich hoffe, wir sehen uns noch, bevor du fliegst
Grüsse
Karin
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