Als nächster Punkt in der Provinzenserie, landen wir heute in Alajuela. In diesem Teil Costa Ricas liegt auch Palmares, ich will mich aber eher auf den nördlichen Teil der Provinz, genannt San Carlos, konzentrieren.
Capital city Alajuela (pop. 46,554)
Area 9,757.53 km2
Population 716,286 (2001)
Density 73 /km2
Die wichtigste Stadt im Norden Alajuelas ist Ciudad Quesada, auch San Carlos genannt. Die Fußballer aus San Carlos mussten dieses Jahr leider eine herbe Niederlage beim Saisonfinale gegen das so verhasste Saprissa hinnehmen. Folgt man der Straße durch die Stadt weiter in Richtung Norden, kommt man in einen sehr, und ich meine seeehr, ländlichen Teil von Costa Rica. Durch die Nähe zur Grenze mit Nicaragua im Norden, trifft man hier viele Einwanderer an, die in Costa Rica ihr Glück versuchen. In diesem Gebiet lebt und arbeitet auch die Alejandra, die wir schon ab und zu abgeliefert haben. Sehr interessant ist hier, dass der eigentlich unbestrittene Nationalsport Fußball in den letzten Jahren einen Rivalen bekommen hat. Nachdem die Nicaraguaner recht baseballbegeistert sind, wird das Fußballfeld schon mal zwischen zwei Spielen mit Bases ausgestattet und zweckentfremdet.
Mit dem Arenal und dem Poás liegen zwei der bekanntesten Vulkane in Alajuela, der Poás hat mit einem Durchmesser von 1,7km einen der größten Krater der Welt. Den Arenal macht für Touristen vor allem seine hohe Aktivität interessant, welche gelegentliche Sichtungen von Lavaströmen möglich macht. Ganz im Norden befindet sich der Park Caño Negro, zwar kein Nationalpark, aber trotzdem sehr Artenreich. Angeblich ist dieser Park besonders interessant, weil er noch nicht so stark touristisch erschlossen ist wie der Großteil der Nationalparks in Costa Rica. So ein Rundgang in Monteverde kann schon viel an Charme verlieren, wenn man ihn mit den Gringobussen teilen muss.
Handwerklich ist Sarchí noch recht interessant, über das ich auch schon berichtet habe, als die Fabi dort einen Auftritt hatte. Dort steht der größte Ochsenwagen Costa Ricas und damit der Welt und es gibt noch recht viele familienbetriebene Holzwerkstätten. "Kulturell" muss man sicherlich noch die Fiestas Civicas von Palmares nennen, um die kein Costa Rica herumkommt.
Der Norden Alauelas verkörpert für mich, zusammen mit dem Süden, ein bisschen das "traditionelle" Costa Rica. Da der touristische Einfluss, vor allem ganz im Norden, noch recht gering ist, erhält sich die ländliche Lebensweise noch relativ stark. Hier wird man abwarten müssen, ob z.B. Caño Negro vorhat sein touristisches Potential zu nutzen, oder doch lieber auf "echten" Umweltschutz setzt. Nach Alejandras Erzählungen, die in einer Schule arbeitet, die man fast mit Los Pinos vergleichen könnte, gibt es in diesem Gebiet große Bildungsschwierigkeiten. Vor allem die nicaraguanischen Einwanderer legen nach ihrer Erfahrung nicht viel Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder, wodurch dieser Aspekt oft benachteiligt bleibt.
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2 Kommentare:
lieber willi das macht Lust auf weitere Ticobesuche, auch wenn man als "Gringo" halt immer nur einen kleinen Eindruck bekommt!
Bin schon gespannt auf weitere Schilderungen
Mama
Hallo Willi,
das machst du toll...
werden wir wohl einen Besuch planen, wo du uns dann viel gezielter führen kannst.
Aber erst mal freu ich mich auf dich in einem Monat. Denk mal über Hütte radeln nach!
Herbert
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