Vielleicht haben sich ja mittlerweile schon ein paar Bilder von dem Trip nach Cerro Escondido angeschaut… die sprechen ja eigentlich für sich, ich will aber trotzdem noch ein bisschen was loswerden darüber.
Das Reservat ist mit 990 Hektar mehr als 20mal so groß wie Madre Verde, die Entstehungsgeschichten überschneiden sich aber trotzdem an der einen oder anderen Stelle. Es liegt im Süden der Halbinsel Nicoya in einem Landstrich der bis vor 30 Jahren noch fast vollständig landwirtschaftlich genutzt war. Allerdings ging mit der Bewirtschaftung auch ein großer Teil des Waldes verloren der als äußerst effizienter Wasserspeicher diente. Da die Sommer in diesem Teil Costa Ricas sehr trocken sind und Wasser auch heute noch oft knapp wird, sahen sich die Bauern gezwungen ihre Fincas aufzugeben. Ein dänisches Ehepaar sah die Chance gekommen billig an Land zu kommen, das man dem Umweltschutz widmen könnte. Sie haben also eine erste Finca gekauft und einer einheimischen Organisation geschenkt die auch heute noch für das Reservat verantwortlich ist. In den darauffolgenden Jahren wurde weiteres Land hinzugekauft und das Projekt ist auf eine wirklich beachtliche Größe gewachsen.
Ziemlich im Herzen des Urwaldes wurden zwei wunderschöne Holzhäuschen an der ursprünglichen Finca errichtet und vor 10 Jahren begann man mit dem Ökotourismus. Wir sind also mit unserem Minibus bis an den Eingang des Parks gefahren und nachdem wird dort ein Mittagessen bekommen haben ging's in die Tiefen des Urwaldes. Bis kurz vor Ende geht der Weg an einem wunderschönen Fluss mit Wasserfall und Gumpen zum Baden entlang, wirklich traumhaft. Natürlich konnte ich es nicht lassen mich ein bisschen im Wasser zu erfrischen und ich hatte auch ein bisschen Gesellschaft von einer Familie die an dem Tag einen Ausflug gemacht hat. Gegen vier Uhr sind wir dann bei den Kabinen angekommen und ich hab mich nach dem tollen Essen direkt ins Bett gelegt, die Anfahrt war ja für mich nicht gerade entspannend. Daran hab ich auch ganz richtig getan, wie schon aus Tortuguero gewohnt haben die Herren mal wieder nicht gerade lang geschlafen und wir standen um kurz vor sechs bereit zum Abmarsch. Es sollte zu einem Aussichtsturm gehen der in circa 45 Minuten Entfernung von der Finca errichten wurde und einen tollen Ausblick über das ganze Reservat und bis zum Meer gewährt hat.
Um kurz nach 8 gab's ein typisches Frühstück mit Gallo Pinto, Ei und Platano cuadrado und für mich nochmal eine Stunde Schlaf vor dem Rückweg zum Bus. Da wir 13 Leute waren, teilte sich die Gruppe immer ein bisschen in kleinere Grüppchen ein bei denen es wirklich höchst amüsant war zuzuhören. Jeder beschwert sich, dass doch der andere so ein Schwatzer ist und was der nicht alles so verzählt. Der Hauptgegenstand bei diesen Gesprächen ist dann die angegebene Menge Kaffee die jemand pro Tag angeblich pflückt, wirklich zum Lachen. Eigentlich versteht sich die Gruppe aber super und ist eine tolle Mischung vom Sprücheklopfer bis zum überlegten Denker die alle Facetten des Ticos zeigt.
Nach einer Busfahrt die einer Schmerzprobe für meine Knie gleichkam, hatte mich kurz vor sieben Palmares wieder und ich ein paar schöne Bilder und Erfahrungen mehr.
1 Kommentar:
hi Willi, hier minus 15 Grad-schneefall und du schreibst von Baden im Wasserfall!? Crazy-sind wieder zuhause
Grüße Mama
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