Freitag, 29. Januar 2010

Toros a la tica

Gerade ist die Präsentation für's Mid-term-Seminar fertig geworden und das Packen muss bis morgen früh warten, ich wollte ja schließlich diese Woche noch über die Stierkämpfe hier in Costa Rica berichten.

Wie Fiestas gibt es eigentlich auch in fast jeder Stadt eine Stierkampfarena, die sind, genau wie man sich's vorstellt, rund und in zwei Bereiche eingeteilt. Die Tribüne, wo alle Zuschauer in Ruhe und völlig außer Gefahr Platz nehmen und Die Arena bzw. Bande, wo die Verrückten sich einfinden. Während den Volksfesten gibt es dann jeden Abend Toros und das Stadium wird auch immer ziemlich voll.

In Deutschland ist Stierkampf ja eher aus Spanien und Mexiko bekannt, dort geht es meist ziemlich blutig zu und der Stier verlässt die Arena eher selten lebendig. Zum Glück unterscheiden sich die Regeln hier gravierend, der Stier darf nicht verletzt werden und auch Lasoschwinger arbeiten ziemlich vorsichtig und mit Bedacht, den Bullen nicht zu verletzen. Die eins-gegen-eins-Kämpfe mit Torero und Toro direkt gegenüber sind relativ selten und selbst dann haben die Lanzen des Toreros keine Spitzen sondern Klettverschluss an einem Ende. Am Rücken des Stiers wird dann eine Klettfläche angebracht und so das Stechen des Stierkämpfers simuliert, der Stier dürfte dabei eher nur ein Kitzeln spüren.

Den Hauptteil des Abends nehmen die "Corridas" ein, daran nehmen die sogenannten "Improvisados" teil. Jeder der mag kann sich dann in die Arena begeben und am Spektakel teilnehmen. Ein Stier wird dann auf einen Haufen Verrückter losgelassen, die alle versuchen auszuweichen oder ihren Mut zu beweisen und sich möglichst nahe vor dem beeindruckenden Tier hinzuknien. Etwa alle fünf Minuten entkommt jemand den Hörnern nicht und dann geht ein Raunen und Gejaule durch das ganze Redondel. Das lustige daran ist, dass eigentlich die Mehrheit auf Seiten des Stiers ist und ihm für jeden hochgenommenen Improvisado zujubelt. Meist passiert dem Betroffenen nichts gravierendes und er steht nach einem kleinen Besuch beim Roten Kreuz gleich wieder in der Arena.

Es gab aber durchaus schon den ein oder anderen Toten, was dem Stier einiges an Ruhm einbringt. Der kann dafür, vor allem wenn er eine auffällige Farbkombination hat, richtig Berühmt werden. Kommt ein solcher dann in die Arena gestürmt hört man alle sagen "Oh des is a guada!". Nebenbei gibt es auch noch einige Sonderspielchen, da stellen sich zum Beispiel 4 Leute nebeneinander auf Bierkisten und jedes Mal wenn jmd. Runterfällt, wird eine Kiste weggenommen. Wer als erstes keine Kisten mehr hat, hat verloren usw.

Alles in Allem ist ein solchen Abend wirklich ein lustiges Erlebnis und bietet auch Tage danach noch einiges an Gesprächsstoff!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann man "des ist a guada" mit que lindo übersetzen??
Eine gute Zeit beim Halbzeittreff
Mama

Willi hat gesagt…

Also que lindo heißt eigentlich eher sowas wie "wie süß/nietlich/nett". Bei der richtigen Betonung kann man es aber auch schon für eine solche Situation benutzen...

 

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