Mittwoch, 11. November 2009

Der Gründer

Wie angekündigt, hat die Woche relativ ereignisreich angefangen. Am Montag war Don Herardo zu Besuch, einer der Gründer von Madre Verde. Selbiger hat auch den ersten Kontakt zu ACI hergestellt und ist mit einer Schwester von der Pilar verheiratet. Nachdem er, wie viele Lehrer hier, relativ früh in Pension gegangen ist, hat er ziemlich viel in Madre Verde gearbeitet und so zum Beispiel einen Großteil der Wege angelegt. Ich glaube man kann sich das gar nicht richtig vorstellen, welche Arbeit das sein muss, drei Kilometer Weg in den Urwald zu schlagen. Es gehört ja schon so zu einer der anstrengendsten Arbeiten die Wege sauber und begehbar zu halten.

Als jemand aus der Anfangszeit der sich schon seit zehn Jahren mit dem Projekt beschäftigt, konnte er wirklich sehr viele interessante und auch für mich noch neue Geschichten erzählen. Wie sie den Verlauf der Wege entschieden haben und teilweise an einem Tag nur zehn Meter weiter gekommen sind, alles sehr spannend. Ganz typisch für pensionierte Lehrer arbeitet er mittlerweile in einem privaten Colegio in San Ramón und kennt daher die anderen Deutschen die mit mir in die Tanzschule gehen. Es hat sich ein ziemlich nettes Gespräch entwickelt und er teilt die Kritik die ich teilweise am Raa habe, vielleicht geht sogar da mal was voran. Dazu aber ein anderes Mal mehr!

Der Dienstag war dann wirklich nicht beachtenswert, den ganzen Vormittag im Wald auf Blumensuche zu verbringen ist zwar ent- aber nicht unbedingt spannend. Wenn der Erfolg dann mit einem einzigen Blümchen dann auch noch verdammt dürftig ausfällt, fragt man sich wirklich wozu man an diesem Tag überhaupt aufgestanden ist…

Heute war dagegen wieder ziemlich spannend, wir waren zur Besichtigung eines "Freiluftgewächshauses", LEO übersetzt das Wort "Vivero" mit "Pflanzgarten"!? Der befindet sich ziemlich in Zentrum von Palmares und wurde von einem älteren Herrn, von mittlerweile vielleicht 80 Jahren, vor 35 Jahren angelegt. Dieser baut dort Heilpflanzen an und kann sehr viel über die Wirkung, Anwendung und über die Wirkstoffe erzählen. Er hatte ein paar wirklich interessante Pflanzen zu präsentieren, ich erinnere mich jetzt spontan an Okra, grünen Tee, Anis und Nonis, aber auch sehr exotische waren dabei, deren Namen ich mir beim besten Willen nicht merken konnte. Albaro hat die Führung organisiert, weil die Mädls aus San Ramón auch einen solchen "Pflanzgarten" - komisches Wort – anlegen wollen. Ich konnte mir schon einen Haufen merken und er hat versprochen uns ein paar Samen und Äste zu schenken. Das ist nämlich eine beliebte Art hier Pflanzen zu setzen, man steckt einfach einen Ast in den Boden und hofft, dass er Wurzeln schlägt.

Also die ersten Schritte für dieses Projekt sind gemacht, da kommt aber sicher noch einiges an körperlicher Arbeit auf uns/mich zu, es müssen nämlich einige Terrassen angelegt werden. Die Mädls sind zwar durchaus fleißig und arbeiten auch viel, solche Arbeiten überlassen sie aber dann doch lieber dem männlichen Geschlecht. Mich fasziniert die ganze Sache aber schon ziemlich und wenn wir's schaffen, dass sich der Anis gut entwickelt könnte man ja sogar ins Ouzogeschäft einstiegen ;)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Willi,
was du für interessante Menschen kennenlernst finde ich schon super, das mit dem Pflanzen alles gut merken vielleicht kannst du die Kenntnisse dann auch mal in unserem Garten "einsetzen".
Gruß Mama

Karin hat gesagt…

Lieber Willi,

wie mir das alles bekannt vorkommt: Wege anlegen, Terrassen säubern...da denke ich mir immer, wie wohltuend sich 1 Jahr Arbeitseinsatz in Italien auswirken würde...Und jetzt auch noch die Annäherung an die Heilpflanzen und ihre Wirkung. Am Ende wirst du noch Apotheker und nicht Physiker. Falls du meinen fachkundigen Rat brauchst, immer gerne

Liebe Grüsse

Karin & Fam

 

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