Montag, 5. Oktober 2009

Tortuguero

Nach einem weiteren eher langweiligen Tag in Madre Verde am Donnerstag, ging's am Freitag mit dem ersten Bus um 5 Uhr nach San José. Mit einer Gruppe von pensionierten Lehrern hab ich mich also auf den Weg nach Tortuguero gemacht. Mit zwei weiteren Bussen sind wir weiter bis Cariari gefahren und von da mit einem Taxi weiter zur Anlegestelle der Boote. Bis dahin hab ich von der Reise natürlich nicht viel mitbekommen, um vier aufzustehen ist halt nicht so mein Ding. Um 10 hat das Boot also dann abgelegt und dank der leichten Fahrtprise und des wirklich wunderschönen Anblicks war die Müdigkeit dann auch schnell verflogen. Naja bis dahin hatte ich ja auch sicherlich nochmal 3 Stunden geschlafen. Nur das Frühstück in Cariari hat mich mal für ein paar Minuten wach gehalten.

Die zweistündige Bootsfahrt war wirklich ein Erlebnis, tiefster Jungle an den Ufern, über und auch im Wasser. Teilweise hat der junge Kapitän wirklich halsbrecherische Manöver hingelegt, der kleine Fluss auf dem wir die ersten 1 ½ Stunden verbracht haben, hatte auch nicht gerade viel Wasser. Also nach zwei Stunden durch Jungle und vorbei an kleinen Häuschen in Wasser gebaut sind wir in Tortuguero angekommen. Ein wirklich netter Ort, der gleich ab der Ankunft sein karibisches Flair verbreitet. Da Tortuguero auf einer sehr langgezogenen Insel liegt und nur mit dem Boot oder dem Flieger zu erreichen ist, gibt es dort keine Autos, nur 2 Quads die als Müllwagen fungieren. Deshalb gibt's statt Straßen nur Wege und auch der Lärm kommt eher von den Hunden und den Parties als von den Autos und LKWs.

Unser Hotel war direkt an der Küste und etwas abseits vom Zentrum, wenn man dieses so nennen kann. Mit uns sieben war noch eine Gruppe von 8 Amerikanern und zwei Franzosen da, damit waren auch schon alle Zimmer belegt. Das Mittagessen gab's in einer empfohlenen Kneipe ein paar hundert Meter weiter, die sicher noch nie ein Tourist gesehen hat. Nach dem wirklich guten Essen hat die Siesta wirklich gut getan, die fünf Stunden gequetscht in den Bussen waren auch nicht gerade erholsam. Das Abendessen ist leider ausgefallen, meine Mitreisenden waren halt doch fast alle knapp an den 60 dran. Stattdessen haben wir einen kleinen Stopp in der Karaokebar eingelegt, wo einige wirklich überrascht haben. Mittlerweile bin ich aber wirklich überzeugt, dass es kein Latinolied gibt, dass nnicht hauptsächlich von Liebe handelt.

Um 9 hat uns dann der Cousin des Hotelbesitzers mit in den Nationalpark genommen, als registrierter Führer hätte er eigentlich von mir das 5-Fache verlangen müssen. Nach einiger Überzeugungsarbeit, hat er aber auch mich für den Ticotarif mitgenommen. Nach einem kleinen Fußmarsch haben wir dann zusammen mit drei anderen Gruppen einer Schildkröte beim Eierlegen zugeschaut. Leider durfte man keine Kameras mitnehmen und die Begeisterung kann man auch sicher schwer beschreiben. Dieses Erlebnis ist einfach eines, das man selbst machen sollte. Ich glaube zwar, dass die Schildkröte damals auf den Kap Verden noch etwas größer war, es kann aber gut sein, dass ich damals einfach noch etwas kleiner war… Nachdem die andern Gruppen schon die Geduld verloren hatten und gegangen waren, hatten wir dann noch das Glück die Schildkröte zurück ins Wasser "gehen" zu sehen. Wirklich cool wir die Viecher es schaffen diesen Berg von Körper durch den Sand zu schleifen. Allein die Spuren sind schon beeindruckend (siehe Bilder). Neben der ersten gab's auf dem Rückweg nochmal zwei weitere Schildkröten zu sehen, alle drei hatten einen Panzer von über einem Meter also wirklich beeindruckende Tiere. Um 12 sind wir ins Bett gekommen und bei der Hitze waren wir wirklich froh um den Ventilator.

Naja wie gesagt meine Begleiter waren nichtmehr die jüngsten, ich dachte eigentlich der Vorschlag um halb 5 den Sonnenaufgang anzuschauen, war eher theoretisch gemeint. Ältere Leute brauchen aber anscheinend wirklich nicht allzu viel Schlaf, um halb 5 waren wir also am Strand. Wahnsinn, ich hab mir selber Vorwürfe gemacht, dass ich selbst nie so früh aufstehen würde. Auch wenn ich mich in diesem Fall ja sogar überwunden hatte. Ich hab zwar noch nicht allzu viele Sonnenaufgänge erlebt, dieser war von allen aber sicher der Schönste. Schaut euch auf jeden Fall mal die Bilder an und seht selbst. Der Rest des morgendlichen Spaziergangs war dann eher weniger erfreulich, sicher 80% der Nester waren entweder von Hunden oder Ähnlichem aufgefressen oder von Menschen ausgeräumt. War ein ziemlich trauriger Anblick teilweise und kaum zu glauben, dass das trotz den Guards passiert, den ganzen Strand effektiv zu überwachen, ist aber wahrscheinlich nahezu unmöglich.

Nach dem Frühstück mit Gallo Pinto und geilen Früchten wollte ich eigentlich nochmal ins Bett springen. Da die Abreise aber für zehn angesetzt war, wollte ich die Chance nicht verpassen, seit Korfu mal wieder ins Meer zu springen. Mit der Idee war ich aber ziemlich allein und die Blicke waren fast ein bisschen ängstlich als ich mich Richtung mehr auf gemacht habe. Die Wellen waren aber nett hoch und der Strand ja ein ziemlicher Traum. Da unser Zimmer gerade geputzt wurde, war nach der Badesession auch noch Zeit und sogar Motivation für einen kleinen Strandlauf da.

Nachdem auch dieser Tag wieder sehr früh begonnen hatte, hatte ich auf der Bootsfahrt nach Limón teilweise einige Probleme, meine Augen aufzuhalten. Aber auch diese drei Stunden durch den zum Bananentransport gemachten Kanal waren ihren, dank den Verhandlungskünsten der Ticos recht geringen, Preis wert. Auch ein Foto von einer Eisenbahnbrücke ist rausgesprungen, über das sich der Carlos gefreut hat wie ein Schnitzel. In Limón dem größten Hafen von Costa Rica haben wir noch in einem wirklich tollen Fischrestaurant gegessen und sind dann, wieder mal per Bus, nach San José gefahren. Vom letzten Jahr erinnere ich mich, dass diese Fahrt durch die Bananenplantagen wirklich cool war. Dieses Jahr dagegen hab ich von den drei Stunden Fahrt aber zwei Stunden und 55 Minuten schlafend verbracht. Angekommen in San José waren wir heilfroh, wieder auf 1200 Metern zu sein, die Hitze an der Küste war einfach kaum zu ertragen. Ich bin also wirklich froh, hier in Palmares zu leben, wo das Klima zumindest nachts einigermaßen menschenfreundlich ist.

So noch kurz zum Sonntag, es war mal wieder Familienversammlung angekündigt. Zum Mittagessen waren wir also zu 12t, danach splittet sich das ganze aber immer ziemlich auf und jeder macht so seine Sachen. Der Carlos und ich haben zum Beispiel ein paar neue Weichen und Signale oben an der Tren angeschlossen und auch für den Wlan-Router war endlich mal Zeit. Ich hab also jetzt auch in meinem Zimmer Internet. Morgen kommt eine Klasse aus dem privaten Colegio in Palmares und da die Kids den ganzen Vormittag Zeit haben, bin ich schon sehr gespannt wie's wird.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

super mit w-lan im zimmer, es war doch im Bus eng und nicht im Busen oder?
Super Fotos Neid!!!
lb. Gruß Mama

Anonym hat gesagt…

In jedem spanischen Lied, dass ich bis jetzt gehört habe kommt irgendwann das Wort corazon! Ohne gehts nicht=)

 

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